Nach heftiger Kritik von Verbraucherschützern kippt die EU-Kommission ihre Pläne, das Verbot von Roaming-Gebühren auf 90 Tage im Jahr zu beschränken.
Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ordnete eine Überarbeitung an, wie die Brüsseler Behörde am Freitag mitteilte. Eigentlich sollen Roaming-Gebühren in der EU ab Mitte 2017 ganz entfallen; die nun verworfenen Pläne der Kommission sahen aber doch eine zeitliche Einschränkung vor.
EU-Kommission will Missbrauch verhindern
Diese Pläne waren am Montag bekannt geworden. Die Kommission rechtfertigte sie vor allem damit, dass sie Missbrauch verhindern wolle. Zudem sei die Abschaffung der Roaming-Gebühren vor allem für Reisende gedacht, die überwiegend weniger als 90 Tage im Jahr in der EU unterwegs seien.
Der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im EU-Parlament, Manfred Weber, erklärte, die Entscheidung der Kommission sei auch auf den Druck der Abgeordneten zurückzuführen: „Der Druck aus der EVP-Fraktion trägt Früchte.“ Sie kämpfe für eine Lösung ohne „viele Hintertüren“.
Von RND/afp