Lukas Rietzschel: Mit der Faust in die Welt schlagen. Das Jahr 2018 war geprägt von den rassistischen Ausschreitungen in Chemnitz. Lukas Rietzschel erzählt in seinem Debütroman, wie es dazu kommen konnte. Von einer Jugend in der Provinz, von Radikalisierung im Angesicht der Hoffnungslosigkeit. Das Werk, geschrieben vor Chemnitz, wurde im September als Roman der Stunde gefeiert.
Juli Zeh: Neujahr. Zum Jahreswechsel werden die Dinge neu gedacht. Die Autorin hat das 2018 gleich zweimal getan. Sie geht als Brandenburger Verfassungsrichterin einer neuen Bestimmung nach. In ihrem kompakten Büchlein beschreibt sie einen Neujahrstag auf Teneriffa als Reise in eine zugleich beängstigende und erhellende Vergangenheit.
Robert Seethaler: Das Feld. An diesem Dorfroman über die letzten Dinge kam in diesem Sommer keiner vorbei. Ein Mann sitzt auf einer Bank an einem alten Friedhof, der „das Feld“ genannt wird. Er lauscht den Toten, die von Schulhofrivalitäten erzählen, von zärtlichen Gesten und ihren Eltern, denen sie aufs Feld gefolgt sind. Die schlichte, klare Prosa berührt.
Von Nina May