Willem Dafoe hat in mehr als 100 Filmen mitgespielt und mit allen, die in der Independent-Kino-Szene Rang und Namen haben, zusammen gearbeitet. Die Berlinale widmet dem großartigen Schauspieler eine Hommage und zeigt seine besten Streifen.
Letzte Gelegenheit, einen Klassiker der Filmgeschichte mit ihm auf großer Leinwand zu sehen, bietet sich Sonntag. Der packende Politthriller „Mississippi Burning" von Meisterregisseur Alan Parker spielt 1964. Drei junge Bürgerrechtsaktivisten werden auf dem Weg durch die Südstaaten von Mitgliedern des Ku-Klux-Klans kaltblütig ermordet. Das FBI beauftragt den idealistischen Harvard-Absolventen Ward (Dafoe) mit der Aufklärung des Falles. Sein Kollege Anderson (Gene Hackman), ein ehemaliger Südstaatensheriff, versucht mit eigenen Mitteln den Fall zu klären. Spannend erzählt, rückt der Film von 1988 die Folgen jahrhundertelanger Unterdrückung der Farbigen überzeugend ins Bild.
„Mississippi Burning“, 25.2., 19 Uhr, Zeughauskino
Ein höchstes Vergnügen bereitet ein Wiedersehen mit Wes Andersons märchenhafter Geschichte „Die Tiefseetaucher“ von 2004. Es geht um den Meeresforscher Steve Zissou, der mit seinem Team auf dem Expeditionsschiff „Belafonte“ eine vielleicht letzte große Expedition unternimmt, um seinen schwindenden Ruhm wiederherzustellen: Er macht Jagd auf den legendären Jaguarhai, der vor seinen Augen einen Kameraden gefressen hat. Mit an Bord bei dem Abenteuer: Willem Dafoe. Als eifersüchtiger deutscher Ingenieur Klaus Daimler ist Dafoe stets mit Rolli und kurzer Hose bekleidet. Unbedingt sehenswert dieser Auftritt, denn in einer Komödie ist Dafoe eigentlich fast nie zu bestaunen.
„Die Tiefseetaucher“, 25.2., 21.15 Uhr im Cinemaxx8
Von Claudia Palma