Schuld war der Fuchs. Das jedenfalls vermutet der Gärtner, der im Mai in einem Gebüsch im Park von Schloss Rosenau bei Coburg Federn und ein paar Knochen fand. Das war der Tag, als der Trauerschwan im Schlosspark seinen langjährigen Partner verloren hatte.
Seitdem trauert der Vogel, denn Schwäne sind bekanntermaßen treue Tiere. Weil die bayerische Schlösserverwaltung das Dilemma nicht länger mit ansehen konnte, wurde jetzt eine Kontaktanzeige geschaltet: Der trauernde Trauerschwan soll nach dem Tod seines Partners einen neuen Vogel an seine Seite bekommen. Das Geschlecht sei im Grunde egal, gut wäre, wenn der Schwan älter als drei Jahre sei, steht in der Annonce der Schlossverwaltung. Interessierte Schwanenbesitzer müssen nicht mal nach Coburg fahren: Der Schwan wird sogar abgeholt.
Einen zweiten Schwan sucht der Leiter der Gartenabteilung, Steffen Schubert, nicht nur allein deshalb, um dem Tier die Einsamkeit zu ersparen. Sondern auch aus historischen Gründen: Schwäne hätten eine besondere Bedeutung in der Geschichte von Rosenau. Die britische Queen Victoria soll schwarze Schwäne zum Zeichen der Trauer nach dem Tod ihres Ehemanns Albert in den Schlosspark gebracht haben. Der Coburger Prinz war in dem Schloss 1819 geboren worden.
Von dpa/RND