Die Polizei entdeckte die 30-jährige Kala Brown erst nach zwei Monaten. Sie war mit einem Metallhalsband in einem dunklen Container angekettet. „Wie ein Hund“, sagte einer der Beamten später. „Das muss für sie die Hölle gewesen sein. Kein Licht, kein Fenster, kaum Luft. Gerade bei der Hitze, die hier in den letzten Wochen herrscht.“
Zwei Monate in Container eingesperrt
Noch schlimmer als das Grauen im Käfig wird für Kala Brown wohl der Augenblick gewesen sein, als der Besitzer des Anwesens, der Makler Todd Kohlhepp, ihren Freund Charlie Carver vor ihren Augen erschoss.
Brown hatte erst ein paar Tage zuvor eine Aushilfsstelle als Putzfrau bei dem Mann angenommen und Carver hatte sie an jenem 31. August begleitet, um ihr zu helfen. Seit diesem Tag galten beide als vermisst.
Die Fahndung nach dem Pärchen blieb wochenlang erfolglos. Ein Hinweis aus der Nachbarschaft brachte die Ermittler auf die erste Spur. Und auch die Handyortung gab wichtige Indizien: Kala hatte ihr Handy zum letzten Mal in der Nähe von Kohlhepps Grundstück benutzt. Daraufhin wurde das 4000 Quadratmeter große Gelände durchsucht.
Kala Brown muss die Beamten gehört haben, denn sie klopfte immer wieder gegen die Stahlwand des Containers, das verborgen in einem Waldstück stand.
Als sie endlich frei war, deutete sie auf einen Ort, wenige Meter entfernt und sagte nur zitternd: „Dort hat er meinen Charlie vergraben. Ich musste mit ansehen, wie er ihn erschossen hat.“ Er – das ist Todd Kohlhepp. Ihm gehört die Farm und ein Anwesen in der nächsten Stadt, wo er seit Jahren als erfolgreicher Makler arbeitet.
Entführer bereits vorbestraft
Inzwischen sitzt der 45-Jährige, den alle immer als nett und zuvorkommend bezeichneten, in Haft. Dort gestand er, im Jahr 2003 vier Menschen getötet zu haben. Darüber hinaus führte er die Ermittler zu Stellen auf seinem Grundstück, an denen er zwei weitere Leichen vergraben habe, sagte der Sheriff von Spartanburg, Chuck Wright.
Die Polizei schließt nicht aus, dass auf seiner Farm noch weitere Leichen vergraben liegen. Mit schwerem Gerät durchpflügen die Einsatzkräfte zurzeit die Farm. Wir vermuten, dass es sich bei ihm um einen Serientäter handeln könnte“, hieß es auf einer ersten Pressekonferenz.
Der TV-Sender WSPA berichtete, der 45-jährige Tatverdächtige sei seit dem Jahr 1987 als Sexualstraftäter registriert, weil er als 15-Jähriger eine 14-Jährige im Bundesstaat Arizona eingesperrt und misshandelt habe. In seinem Abschlussgutachten beschrieben ihn die Ärzte als hochintelligent, aber verhaltensgestört.
Kala Brown berichtete, dass sie nur einmal am Tag etwas zu essen und zu trinken bekam, und sporadisch von ihrem Peiniger mit der Kette am Hals ins Freie geführt worden sei. Sie befindet sich inzwischen wieder bei Verwandten und soll erst in den nächsten Tagen und Wochen ausführlich vernommen werden, auch darüber, ob Kohlhepp sie vergewaltigt hat.
Von RND/sindermann