Man kann ihnen kaum entgehen. Sprichwörtlich an fast jeder Straßenecke hängen inzwischen Wahlplakate der Parteien für die Europawahl am 26. Mai. „Diese dienen in erster Linie als Signal und Motivation für die eigenen Wähler und Mitglieder: Es geht los, die heiße Phase des Europawahlkampfs hat begonnen“, erklärt Prof. Marcus Maurer, Experte für politische Kommunikation an der Uni Mainz.
Laut einer YouGov-Umfrage kennen die meisten Deutschen die Kandidaten zur Europawahl gar nicht. Am bekanntesten ist noch SPD-Spitzenkandidatin Katharina Barley mit immerhin noch 39 Prozent. Manfred Weber, gemeinsamer Spitzenkandidat von CDU und CSU ist nur jedem Vierten (26 Prozent) bekannt. Die Grünen-Spitzenkandidaten Ska Keller (7 Prozent) oder Sven Giegold (6 Prozent) kennt noch jeder zwanzigste Wähler.
Die Plakat-Motive der Parteien ändern sich im Laufe der Wahlkampagne meistens
Können Plakate helfen, die Kandidaten bekannter zu machen? „Es geht immer darum, in einer sehr kurzen Zeit Emotionen oder zumindest Aufmerksamkeit zu wecken. Länger als ein paar Sekunden ruht unser Blick normalerweise nicht auf den Plakaten“, sagt Maurer. Deshalb entschieden sich die meisten Parteien bei den einzelnen Motiven für den Kandidaten oder eine eingängige, kurze Botschaft. „Um uns Gesichter einzuprägen, sind beispielsweise TV-Auftritte oder Videos sicher wichtiger als Plakate. Aber sie können helfen, die Bekanntheit zu erhöhen.“
Über den Zeitraum der Wahlkampagne wechseln die Bundesparteien in der Regel ihre Plakatmotive. Dazu kommen noch die Werbeträger der einzelnen Landesverbände und der Kandidaten. Marcus Maurer hat sich die „erste Welle“ der Plakat-Motive der Bundesparteien angesehen und gibt in der folgenden Bildergalerie eine kurze Einschätzung ab:
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Von RND/cb