Einen Tag nach dem Anschlag von London sei ein 75 Jahre alter Mann an den Folgen seiner schweren Verletzungen gestorben, berichtete Sky News am Donnerstagabend unter Berufung auf die Polizei. Zuvor hatte Scotland Yard mitgeteilt, dass zwei Opfer des Anschlages weiter in Lebensgefahr schwebten. Der Zustand von fünf weiteren Verletzten sei kritisch.
Bei dem Anschlag am Mittwoch beim Londoner Parlament waren vier Menschen getötet worden, unter ihnen auch der Attentäter. Etwa 40 Menschen wurden verletzt. Etwa 30 Menschen aus elf Ländern mussten im Krankenhaus behandelt werden. Darunter auch eine Frau aus Deutschland.
Der Attentäter, ein 52-jähriger Mann aus Großbritannien namens Khalid Masood, war mit einem Auto in Fußgänger gerast, bevor er danach mit einem Messer einen Polizisten tödlich verletzte. Der Angreifer wurde von weiteren Beamten erschossen.
Acht Menschen, drei Frauen und fünf Männer, wurden bis Donnerstag im Zusammenhang mit dem Angriff wegen Verdachts auf Vorbereitung einer terroristischen Straftat festgenommen.
Berlin zeigt sich solidarisch mit London
Die Berliner haben am Donnerstag ihr Mitgefühl für die Briten gezeigt. Am Abend wurde das Brandenburger Tor in den britischen Farben angestrahlt. Zahlreiche Menschen bekundeten ihr Beileid. Berlins Bürgermeister Michael Müller (SPD) sprach dem Londoner Stadtoberhaupt Sadiq Aman Khan tiefes Mitgefühl und Solidarität aus.
„Wir stehen zusammen gegen Intoleranz und Hass“, übermittelte Müller seinem Amtskollegen, der am Sonntag zu einem Besuch in der Bundeshauptstadt erwartet wird. „Berlin fühlt mit den Opfern und den Angehörigen.“ Nur wenige Monate nach dem schrecklichen Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt mit zwölf Toten seien jetzt in London wegen eines feigen Anschlags wieder Menschen gestorben und verletzt worden, hieß es in der Mitteilung.
Auch die Berliner Polizei wandte sich an ihr Londoner Gegenstück, die Metropolitan Police. „Unsere Gedanken sind bei euch und euren Familien“, schrieben die Beamten auf Englisch auf Twitter.
Terrorattacke in London
Ein Attentäter hat am Mittwoch im Londoner Regierungsviertel drei Menschen getötet und etwa 40 verletzt, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Die englischen Sicherheitsbehörden gehen von einem islamistischen Hintergrund aus. Hier finden Sie Berichte dazu:
Auswärtige Amt bestätigt: Auch eine Deutsche unter den Opfern
IS reklamiert Anschlag für sich
Scotland Yard bestätigt: Sieben Festnahmen in London und Birmingham
Vier Tote, rund 30 Verletzte: Das ist in London passiert
Scotland Yard: London-Attentäter vom „internationalen Terrorismus inspiriert“
“Genau die Art von Anschlag, die der IS promoted“ – Terrorismusexperte im Interview
Von dpa/RND