Die Portigon AG in Düsseldorf hat am Donnerstag Besuch offenbar von der Steuerfahndung bekommen. Nach Medienberichten durchsuchen die Ermittler seit dem frühen Morgen die Räume der West-LB-Nachfolgerin. Laut „Spiegel“ geht es um den Verdacht der schweren Steuerhinterziehung.
Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat einen Einsatz der Schwerpunktabteilung für Wirtschaftsstrafsachen in Düsseldorf bestätigt. Das dies bei Portigon ist, wollte ein Sprecher gegenüber dem „WDR“ weder bestätigen noch dementieren. Portigon hält ebenfalls bedeckt. „Wir wollen den Vorgang klären“, zitiert das „Handelsblatt“ eine Sprecherin.
Cum-Ex-Geschäfte am Pranger
Die Razzia soll in Zusammenhang mit sogenannten Cum-Ex-Geschäften stehen. Dabei handelt es sich um illegale Steuer-Deals, durch die dem Staat bis 2012 ein Milliardenschaden entstanden sein soll.
Im Juni war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft gegen fünf frühere Vorstandsmitglieder der ehemaligen WestLB wegen solcher Cum-Ex-Geschäfte ermittelt.
Cum-Ex-Geschäfte führen dazu dass Steuerbescheinigungen für Kapitalertragsteuern mehrfach ausgestellt werden, die so aber gar nicht gezahlt wurden. Bei den komplizierten Deals wurden Aktien mit (cum) und ohne (ex) Ausschüttungsanspruch um den Dividendenstichtag eines Unternehmens rasch zwischen mehreren Beteiligten hin- und hergeschoben.
Von RND/zys