Ein dritter Patient ist nach einer Stammzellbehandlung möglicherweise von HIV geheilt. Der Mann aus Düsseldorf zeige auch drei Monate nach Absetzen der antiviralen Medikamente keine Anzeichen des HI-Virus mehr, berichtet das Ärzteteam um Annemarie Wensing von der Medizinischen Universität in Utrecht in den Niederlanden. Der Fall wurde am Mittwoch bei einer Fachkonferenz in Seattle vorgestellt. Der Patient war zusätzlich zu seiner HIV-Infektion an Krebs erkrankt.
Durch die Stammzellspende konnte eine Genmutation (CCR5) des Spenders übertragen werden, mit der dieser natürlich immun gegen HI-Viren war. Zwei weitere Patienten seien ebenfalls nach dem Verfahren behandelt worden, bei ihnen seien aber die HIV-Medikamente noch nicht abgesetzt, sagte Wensing.
Fälle bestätigen Pionierarbeit von deutschem Arzt
Bereits am Mittwoch war bekannt geworden, dass ein zweiter Patient aus London nach diesem Verfahren von HIV geheilt werden konnte. Erstmals hatte der deutsche Arzt Gero Hütter die Therapie 2009 bei dem sogenannten „Berlin Patient“ erfolgreich angewendet. Der Fall war in die medizinische Geschichte eingegangen. Mit den aktuellen Erfolgen ist Hütters Pionierarbeit nun bestätigt worden. Aufgrund der starken Nebenwirkungen eigne sich die Methode allerdings nur für eine kleine Anzahl an HIV-Patienten, die an Krebs erkrankt sind und für die es eine letzte Option ist.
Von Sonja Fröhlich/RND