Im Sturm von Minsk ist der Potsdamer Ronald Rauhe bei den Europaspielen am Donnerstag zu Silber gepaddelt. Gemeinsam mit Max Rendschmidt, Tom Liebscher und Max Lemke musste er sich nur dem russischen Kajak-Vierer über 500 Meter geschlagen geben. Das deutsche Boot hatte die gesamte Strecke über geführt und wurde erst im Finish noch abgefangen.
„Schade, aber Silber ist völlig okay“, sagte Routinier Rauhe. „Der Gegenwind war schon ziemlich heftig, das war richtiger Sturm und hat das Rennen sehr schwer gemacht. Wir waren etwa 15 Sekunden langsamer als bei normalen Bedingungen.“
Der 37-Jährige vom Kanu-Club Potsdam im OSC wusste das Ergebnis einzuordnen: „Diese Europameisterschaften sind nur eine Zwischenstation für uns. Wir hatten zuletzt eine harte Trainingsphase. Denn alles ist der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften Ende August in Szeged untergeordnet. Alles ist im Plan. Wir wussten ja, dass wir noch nicht in Topform sind. In den nächsten Wochen wird in Kienbaum weiter hart gearbeitet.“
Starker Sprint von John und Dietze
Dass das Quartett, das in den vergangenen beiden Jahren jeweils WM-Gold geholt hatte, nun eine Niederlage einstecken musste, wollte Olympiasieger Rauhe nicht überbewerten. „Wir können damit gut umgehen. Wir sind keineswegs unzufrieden.“
Gleichfalls am Silbersteg anlegen konnte am Donnerstag in Minsk seine Vereinsgefährtin Franziska John. Gemeinsam mit der Leipzigerin Tina Dietze, mit der sie schon 2012 in London Olympia-Gold über 500 Meter und im Vorjahr bereits WM-Gold über 200 Meter gewann, holte sie Platz zwei im Kajak-Zweier im 200-Meter-Sprint hinter dem Duo aus der Ukraine. Zuvor hatten Dietze und John im deutschen Kajak-Vierer über 500 Meter mit Sabrina Hering-Pradler und Caroline Arft als Vierte die Medaillenränge hinter Ungarn, Weißrussland und Polen noch knapp verpasst.
Ophelia Preller wird im Canadier-Zweier Vierte
Im Canadier-Zweier über 500 Meter kämpfte sich die Potsdamerin Ophelia Preller mit ihrer Berliner Partnerin Lisa Jahn ebenfalls auf den vierten Platz. „Die beiden sind ja neu zusammen in diesem Boot und haben es schon sehr gut gemacht“, lobte Jens Kahl, Sportdirektor des Deutschen Kanu-Verbandes. „Von Rennen zu Rennen werden sie besser.“ Lisa Jahn kam im Einer-Canadier über 200 Meter anschließend noch auf den zweiten Rang. Jan Vandrey kam im Canadier-Einer über 200 Meter auf Platz zwölf, Timo Haseleu wurde Elfter im Kajak-Einer über 200 Meter. Conny Waßmuth (alle drei Potsdam) belegte Platz zwölf im Kajak-Einer über 200 Meter.
Von Peter Stein