In Deutschland herrscht große Unwissenheit über den eigenen Energiekonsum: So wissen sechs von zehn Deutschen nicht, aus welchen Energiequellen ihr Strom stammt. Wenn die Bürger frei wählen könnten, würde sich eine große Mehrheit (77 Prozent) für erneuerbare Energie entscheiden, so der „Energiereport Deutschland“, für den die GfK im Auftrag des Energie- und Agrarkonzerns Baywa 1007 Verbraucher befragte.
Solarstrom ist Top, Braunkohle Flop
Der Energiereport zeigt, dass die Sonne mit 37 Prozent der beliebteste Energielieferant ist, gefolgt von Wind (26 Prozent), Wasser (11 Prozent) und Erdgas (9 Prozent). Im Gegensatz dazu ist die Anhängerschaft von Atomkraft mit 5 Prozent sowie Braun- oder Steinkohle mit 3 Prozent verschwindend gering. Die Studie zeigt zugleich, dass Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander klaffen: Während drei von vier Deutschen erneuerbare Energien vorziehen, verharrt der gleiche Anteil in Verträgen für Strom aus überwiegend konventionellen Quellen.
Mehrheit glaubt an Energiewende
„Der Energiereport zeigt, dass Nachhaltigkeit mittlerweile im gesellschaftlichen Mainstream angekommen ist“, so Matthias Taft, Energievorstand der Baywa AG. Ein differenziertes Meinungsbild liefert der Report hinsichtlich der Einstellung zur Energiewende. 77 Prozent der Bundesbürger halten die Idee für sinnvoll. 58 Prozent glauben, dass die Energiewende tatsächlich gelingt, 27 Prozent sind skeptisch und immerhin 15 Prozent halten ein Scheitern für wahrscheinlich. 62 Prozent möchten einen eigenen Beitrag zur Energiewende leisten. Laut Volker Quaschning, Energieexperte von der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin, ist ein Großteil bereit, durch den Wechsel des Energieversorgers die Energiewende zu unterstützen.
Von Ulrich Nettelstroth