Woher weiß ich, welcher Job zu mir passt?
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Chance für Bewerber: Eine Jobmesse ist eine gute Gelegenheit, potenzielle Arbeitgeber kennenzulernen.
© Quelle: Robert Günther/dpa-tmn
Hannover. Was soll ich nur machen? Irgendwas mit – hm, wenn ich das schon wüsste! Den richtigen Beruf zu finden ist nicht einfach. „Das Angebot ist vielfältig, oft aber auch unübersichtlich“, weiß Stefan Scholz-Rode, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit Hannover. „Von dualer Ausbildung bis Master gibt es mehr als 23.000 verschiedene Varianten.“ Was fehlt, sei häufig die Orientierung.
„Die Situation hat sich durch die Corona-Zeit noch mal verschärft“, sagt Scholz-Rode. Denn durch die pandemiebedingten Einschränkungen war es in vielen Unternehmen nicht möglich, ein Praktikum zu machen oder einen Ferienjob zu bekommen.“ Doch um sich ein realistisches Bild des zukünftigen Berufes zu erhalten, seien Betriebskontakte ein wichtiger Schlüssel.
Von Interessen und Hobbys leiten lassen
Scholz-Rode rät dazu, Ruhe zu bewahren: „Selbst, wer sich nicht sicher ist, ob eine Ausbildung oder ein Studium das Richtige ist, muss nicht verzweifeln.“ Schließlich gebe es später immer noch die Möglichkeit, sich zum Beispiel an der Hochschule weiterzubilden. „Bei der Richtung sollte man sich von seinen Interessen und Hobbys leiten lassen. Dabei geht es mitunter nicht nur um einen ganz bestimmten Beruf, sondern auch um bestimmte Kompetenzen, die man erwirbt“, rät der Fachmann.
Weiterbildung nutzen
Zwei Beispiele: „Wer gern Musik macht, aber nicht hauptberuflich als Musiker arbeiten kann oder will, könnte Lehramt mit dem Fach Musik studieren.“ Und wer handwerklich begabt ist und gern Menschen berät, für den sei vielleicht der Job als Gebäudeenergieberater der richtige – eine Fortbildung für den Zimmerer-, Maurer-, Schornsteinfeger- und Dachdeckermeister. Auch mit dem Meister Elektroniker Energie- und Gebäudetechnik sowie dem Meister Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sei eine Weiterbildung zum Gebäudeenergieberater möglichen, sagt Scholz-Rode. „Zwischen Wunsch und Wirklichkeit ist in vielen Berufen sehr viel Platz.“
Hilfreich bei der Berufswahl sind das Selbsterkundungstool Check-U sowie der Berufswahltest, der von den Berufsberaterinnen und -beratern der Agenturen für Arbeit angeboten wird.
Nicht ein Job fürs ganze Leben
Auch Karrierecoach Tanja Herrmann-Hurtzig hat langjährige Erfahrung mit ihren Klientinnen und Klienten, wenn es um die Berufswahl und die Neuorientierung geht. „Man muss sich klar machen, dass man heutzutage nicht mehr einen Job findet, den man sein Leben lang machen wird“, sagt sie. „In der Regel wird man sich auch später weiterbilden müssen, wird weiter lernen.“
Hier könne man bei der Berufswahl ansetzen und sich fragen, zu welchen Themen man gern seinen Horizont erweitere. „Was interessiert mich, was macht mir Spaß? Und nehme ich bestimmte Lernprojekte gern selbst in die Hand?“ Herrmann-Hurtzig: „Das kann schon viel über die jeweiligen Stärken aussagen.“
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Warum Empathie für Führungskräfte unverzichtbar ist
Ob sich Menschen an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen, hängt Studien zufolge in großem Maß vom Verhältnis zu direkten Vorgesetzten ab. Einfühlungsvermögen ist deshalb eine der wichtigsten Eigenschaften für Führungskräfte, die allerdings oft unterschätzt wird. Das kann Unternehmen Millionen kosten – ein Teil der Lösung könnten mehr Chefinnen sein.
Blick von außen ist hilfreich
Und wenn jemand das Gefühl hat, er oder sie könne gar nichts richtig gut? „Da hilft es oft, wenn man im Freundeskreis und in der Familie fragt: ‚Mit welchem Thema oder welcher Frage würdest du zu mir kommen?‘ Oder: ‚Wofür schätzt du mich?‘“ Der Blick von außen sei sehr hilfreich, die eigenen Stärken zu finden und sich dieser bewusst zu werden.
Auch sie rät den Jugendlichen, sich schon während der Schulzeit auszuprobieren, Erfahrungen in Praktika zu sammeln und Kontakte zu nutzen, um sich den Betriebsalltag anzuschauen. „Dabei merkt man ganz schnell, ob man auf der richtigen Spur ist.“
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