Die Affenpocken machen Schlagzeilen – in Großbritannien sind Dutzende infiziert, auch in Deutschland wurden erste Fälle bekannt, insbesondere in Berlin. Schützt die Pockenimpfung, die auch vielen DDR-Bürgern verabreicht worden ist, gegen die Krankheit?
Potsdam. Der Name „Affenpocken“ ist irreführend: Laut Robert-Koch-Institut (RKI) wird die seltene Erkrankung vor allem von Nagetieren übertragen. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind nach aktuellen Erkenntnissen des RKI selten, aber möglich, insbesondere bei engem Kontakt.
Seit einigen Tagen machen die Affenpocken Schlagzeilen, da in einigen Ländern vermehrt Fälle aufgetreten sind – unter anderem auch in Berlin. Den Krankheitsverlauf bewertet das RKI als deutlich milder als bei den menschlichen Pocken, allerdings haben in der Vergangenheit nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO etwa drei bis sechs Prozent der gemeldeten Fälle in Zentral- und Westafrika zum Tod geführt, bei Kindern unter 16 Jahren sogar bis zu 11 Prozent. Allerdings handelte es sich hierbei um die zentralafrikanische Variante des Virus, die als deutlich gefährlicher gilt als die westafrikanische Variante. Nach aktuellen Erkenntnissen ist es aber die westafrikanische, also mildere Variante, die gerade in Europa für Fälle sorgt.