Am BER starten deutschlandweit die meisten Privatjets
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Die Umweltschutzorganisation Greenpeace sieht das Klima durch immer mehr Privatflüge in Europa gefährdet.
© Quelle: Frank Molter/dpa
Schönefeld. Am Flughafen Berlin-Brandenburg in Schönefeld (Dahme-Spreewald) starten bundesweit die meisten Privatjets. Das geht aus einer Analyse des Forschungsinstituts CE Delft Analyse des Forschungsinstituts CE Delft hervor. Demnach starteten im Jahr 2022 insgesamt 6526 Privatflüge am BER – im Jahr davor waren es 3225 Flüge.
Am häufigsten wurde dabei die Strecken Berlin-Köln und Berlin-London geflogen. Deutschland ist der Auswertung zufolge nach Großbritannien und Frankreich das Land mit den drittmeisten Privatflügen. Die 58 424 Flugbewegungen hierzulande haben demnach 208 645 Tonnen Kohlendioxid freigesetzt. Die kürzeste registrierte Strecke mit mehr als zehn Flügen im Jahr war Stuttgart-Böblingen, die keine 15 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt sind.
Greenpeace fordert ein Flugverbot von Privatjets
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace sieht das Klima durch immer mehr Privatflüge in Europa gefährdet. Laut einer Analyse des Forschungsinstituts CE Delft sei die Zahl der privaten Jet-Flüge in Europa im vergangenen Jahr um 64 Prozent auf 572 806 angestiegen, kritisiert die Organisation und forderte wegen der klimaschädlichen Folgen ein EU-weites Verbot von Privatjets.
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Bereits 2021 habe das Niveau der Privatflüge wieder das von vor der Coronakrise erreicht. Die Flüge im Jahr 2022 hätten knapp 3,4 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen verursacht, was der Jahresmenge von 555 000 EU-Einwohnern entspreche, heißt es in der am Donnerstag vorgestellten Studie.
„Während Superreiche mit Privatjets fliegen, als gäbe es kein Morgen, leiden ärmere Menschen aus dem globalen Süden am stärksten unter den Konsequenzen der Klimakrise“, sagte Greenpeace-Mobilitätsexpertin Lena Donat. „Klimaschädliche Privatjets sind die rücksichtsloseste Form der Mobilität. Sie gehören verboten.“ Erfasst wurden laut Greenpeace nur Flüge mit privaten Flugzeugen, die mindestens drei Sitze haben. Nicht registriert wurden Rundflüge sowie Starts an Klein-Flugplätzen ohne IATA-Kennung.
MAZ