BER-Terminal 2 öffnet: So sieht es aus – und so findet man sich zurecht
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Das neue Terminal T2 am BER
© Quelle: Gellner
Schönefeld. Mit einem Ryanair-Flug um 14 Uhr nach London-Stansted wird am Donnerstag, 24. März, das Terminal T2 am Flughafen BER den Betrieb aufnehmen. Die irische Billigfluglinie ist Hauptnutzer des Terminals, das seit Spätsommer 2020 fertiggestellt ist, aber wegen der Corona-Pandemie noch nicht genutzt wurde. 13 weitere Flüge wird es am Donnerstag geben. Etwa ein Fünftel des Flugverkehrs soll laut Flughafenchefin Aletta von Massenbach künftig über T2 abgewickelt werden.
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Es ist ein nüchterner Industriebau geworden, mit nackten Betonwänden und offenen Decken, die einen Blick auf Kabelkanäle und Lüftungsrohre zulassen. Es ist damit ein Kontrastprogramm zum holzvertäfelten Terminal T1, bei dem viel Wert auf eine ansprechende Architektur gelegt worden war.
Größere Kontrollbänder – schnellere Abfertigung
Die Flughafenchefin lobt die zweckmäßige, kompakte Bauweise, und auch die Bundespolizei freut sich auf die Arbeitsbedingungen in dem Terminal, durch das jährlich sechs Millionen Passagiere geschleust werden sollen. „Der Industriestandard des Gebäudes kommt uns entgegen“, sagt Karl-Heinz Weidner, Präsident der Polizeidirektion Berlin.
100 der 1000 Bundespolizisten werden in dem neuen Terminal arbeiten. Im Vergleich zu T1 stehe dort für die Sicherheitskontrollen mehr Platz zur Verfügung. Die acht Sicherheitslinien, die sich im ersten Stock des Terminals befinden, sind je 21 Meter lang – doppelt so lang wie in T1. Deswegen könne man dort auch doppelt so viele Passagiere pro Band abfertigen, so Weidner.
Es gibt ein paar Engstellen in T2
Hauptnutzer Ryanair setzt stark auf ein automatisiertes Check-in. Im Eingangsbereich des Terminals werden die Passagiere von vielen Check-in-Automaten empfangen, wo sie ihr Gepäck selbst wiegen, mit einem Gepäckaufkleber versehen und dann am Schalter auf ein Förderband stellen können.
Nach der Gepäckaufgabe geht es rechts über eine Rolltreppe nach oben, wo es in den Sicherheitsbereich geht. Hier droht an belebten Tagen eine Engstelle: Denn am Ende der Rolltreppe geht es rechts um die Ecke in den Sicherheitsbereich – Staus von orientierungslosen und nach ihren Bordkarten kramenden Passagieren sind programmiert.
Marktplatz im ersten Stock
Hinter den acht Kontrolllinien schließt sich links ein flughafen-typischer Marktplatz mit Einkaufsmöglichkeiten und etwas Gastronomie an. Dann geht es über eine Brücke in Terminal 1, wo man zu den Gates kommt. Das Besondere: Die ankommenden Passagiere nutzen teilweise die selben Brücken, um von ihrem Flugzeug zu den Gepäckbändern im Erdgeschoss von T2 zu kommen wie die abfliegenden. Die Passagierströme von an- und abreisenden Gästen begegnen sich also. Ob das zu Hauptreisezeiten zu Staus führen wird, bleibt abzuwarten.
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Das neue Terminal T2 am BER
© Quelle: Gellner
Anders als der Flughafen selbst war das Terminal 2 termingerecht fertig geworden – im September 2020. Es fungiert als fast eigenständiges Terminal für Ankunft und Abflug – aber eben nur fast, da es die Gates vom Nordpier des Hauptterminals nutzt.
Weil wegen der Corona-Krise die Fluggastzahle massiv eingebrochen waren, war das Terminal nicht im Oktober 2020 zusammen mit dem BER eröffnet worden. Es befand sich seither in einer Art Tiefschlaf, um Kosten zu sparen. Die Rede war von monatlich rund 500.000 Euro Einsparungen an Betriebskosten.
Von Torsten Gellner