U-Bahn-Projekt

U7-Verlängerung: Bund soll Ausbau zum BER zahlen

Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD, rechts) erläutert die Ausbaupläne zur U7 auf ihrer Wahlkampftour. Parteikollege Dietmar Woidke (Ministerpräsident Brandenburg, 3 v. r.) hört zu.

Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD, rechts) erläutert die Ausbaupläne zur U7 auf ihrer Wahlkampftour. Parteikollege Dietmar Woidke (Ministerpräsident Brandenburg, 3 v. r.) hört zu.

Schönefeld. Bei der Finanzierung der U7-Verlängerung setzen die Länder Berlin und Brandenburg auf den Bund. Dieser soll nun nach Willen des Brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke und Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey 90 Prozent der Ausbaukosten übernehmen. Das teilten die beiden SPD-Politiker am Freitag (3. Februar) auf einer Wahlkampftour entlang der Ausbaustrecke mit.

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Grundlage der Forderung ist die Kosten-Nutzen-Analyse, die gerade in Auftrag gegeben wird. Stimmt das Kosten-Nutzen-Verhältnis laut der Untersuchung, können Projekte üblicherweise mit bis zu 75 Prozent vom Bund gefördert werden. Für besonders bedeutende Projekte mit einem hohen Nutzenfaktor kann der Bund aber auch 90 Prozent zuschießen.

Woidke verwies am Freitag auf den Ausbau der Münchener U-Bahn, der teilweise auch zu 90 Prozent gefördert würde. „Ich sehe nicht ein, dass wir weniger bekommen als München“. Er gehe davon aus, eine Förderzusage für 90 Prozent der Baukosten zu erhalten. Ein Plan, den auch Berlins Bürgermeisterin Giffey am Freitag bereitwillig unterstützte.

U7-Verlängerung zum BER kostet mindestens 800 Millionen Euro

Wie viel die U-Bahn-Verlängerung am Ende kosten wird, ist nicht klar. Eine ältere Schätzung geht von mindestens 800 Millionen Euro für die 8,6 Kilometer Strecke aus, rund 100 Millionen Euro pro Kilometer also. Die zuletzt stark gestiegenen Rohstoffpreise sind dabei allerdings nicht einkalkuliert.

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Übernimmt der Bund tatsächlich 90 Prozent der Kosten, blieben trotzdem noch mindestens 89 Millionen Euro übrig. Die Länder Berlin und Brandenburg sowie der Landkreis Dahme-Spreewald und die Gemeinde Schönefeld müssten sich dann trotzdem einig werden, wer welchen Anteil zahlt. Ein Streitpunkt, der seit Jahren ungelöst ist, wenngleich alle die U-Bahn-Verlängerung wollen.

Die Stationen der verlängerten U7 (Foto des Streckenplans auf der SPD-Wahlkampftour).

Die Stationen der verlängerten U7 (Foto des Streckenplans auf der SPD-Wahlkampftour).

Nach Einigung sah es dazu auch am Freitag nicht aus. Giffey verwies darauf, dass nur ein Viertel der Strecke durch Berlin verlaufe, weshalb Berlin auch nur ein Viertel des Kostenanteils übernehmen wolle. Susanne Rieckhof, Vizelandrätin des Landkreises Dahme-Spreewald, betonte, sie sehe den U-Bahn-Ausbau „primär als Landesaufgabe“. Woidke beantwortete Fragen dazu nicht und will vorerst die Ergebnisse der Kosten-Nutzen-Analyse abwarten. Sie werden 2024 erwartet.

670.000 Berliner sollen mit verlängerter U7 schneller zum Flughafen BER kommen

Einig waren sich die versammelten SPD-Politiker bei der Wahlkampftour (Berlin wählt am 12. Februar) über die herausragende Bedeutung des Projekts für die Flughafenregion. „Wir haben eine Dynamik in dieser Region, die ist deutschlandweit einzigartig“, betonte Woidke. Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur müsse damit schritthalten. Giffey sagte, es würden täglich 40.000 Fahrgäste auf der Ausbaustrecke erwartet.

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Sieben neue Bahnhöfe könnten auf der Strecke entstehen. Von Rudow bis zur Endstation Flughafen (Terminal 1 und 2) soll die Bahn dann 15 Minuten unterwegs sein. In Berlin hätten dann etwa 670.000 Menschen eine schnellere Anbindung an den Flughafen, berichtete Sven Heinemann, SPD-Sprecher für Mobilität in Berlin.

Planung für U7-Verlängerung: Erste U-Bahn zum BER ab 2036

Maßgeblich für die Kosten ist, ob die Trasse unterirdisch oder oberirdisch verläuft. Zumindest für einen Teil der Strecke kommt eine oberirdische Führung in Betracht. Ob es dann wirklich günstiger werde, hänge auch davon ab, ob Investoren den oben gewonnenen Platz bei einer unterirdischen Führung nutzen könnten, erläuterte Christian Hentschel, parteiloser Bürgermeister von Schönefeld.

Bis die erste U-Bahn zum BER fahren könnte, würden noch viel Zeit vergehen. Nach der Kosten-Nutzen-Analyse sind sechs Jahre Planungszeit vorgesehen, danach dann sechs bis sieben Jahre Bauzeit. Vor dem Jahr 2036 fährt also niemand mit der U-Bahn zum BER.

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