Reaktion auf Klinik-Studie
Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung wäre es für die Patienten besser, wenn 800 von 1400 Kliniken in Deutschland schließen. Scharfe Kritik an dem Vorschlag kommt von der Landesregierung und dem Dachverband Brandenburger Krankenhäuser.
Potsdam. Die Landesregierung und die Landeskrankenhausgesellschaft (LKG) in Brandenburg weisen Vorschläge der Bertelsmann-Stiftung, mehr als die Hälfte aller Kliniken in Deutschland zu schließen, entschieden zurück. Die geforderte Zentralisierung sei nicht auf alle Regionen Deutschlands übertragbar, erklärte LKG-Geschäftsführer Michael Jacob. „In einem Flächenland wie Brandenburg geht dieses Planspiel an der Versorgungsrealität vorbei.“
Ähnlich äußerte sich Gesundheits-Staatssekretär Andreas Büttner (Linke): Die Studie verkenne, „welchen großen Stellenwert Krankenhäuser besonders in ländlichen Regionen für die Menschen haben.“ Nach zahlreichen Klinikschließungen in den 1990er-Jahren sei die Krankenhausdichte inzwischen bedarfsgerecht. Einer Landkarte des Ministeriums zufolge gibt es in Brandenburg aktuell 54 Krankenhäuser an 65 Standorten. „Wir wollen alle Krankenhausstandorte im Land erhalten“, betonte Büttner.