Kohleregion Lausitz

Optimismus bei Lausitzer Kommunen nach Habeck-Besuch

Robert Habeck besuchte  vier Standorte in der Lausitz, im östlichen Grenzgebiet zwischen Brandenburg und Sachsen, um sich über verschiedene Maßnahmen der Transformation in der Tagebauregion zu informieren.

Robert Habeck besuchte vier Standorte in der Lausitz, im östlichen Grenzgebiet zwischen Brandenburg und Sachsen, um sich über verschiedene Maßnahmen der Transformation in der Tagebauregion zu informieren.

Spremberg. Der Besuch von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck im Industriepark Schwarze Pumpe hat nach Ansicht der Lausitzer Kommunen ein positives Zeichen für die Region gesetzt. Habeck hatte am Mittwoch einen Förderbescheid über 28,5 Millionen Euro für ein Wasserstoff-Speicherkraftwerk übergeben. Mit dem Projekt sollen Technologien der Energieversorgung mit erneuerbaren Energien und Wasserstoff als Speicher erprobt werden. Das Kraftwerk gilt als einer der „Leuchttürme“ beim Strukturwandel. 2025 soll es in Betrieb gehen. Die Lausitz soll eine Modellregion für die Energiewende werden. Die Kommunen haben aber noch mehr Pläne.

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Schnelle Umsetzung gefordert

„Wir haben das Gefühl, dass wir ernstgenommen werden“, sagte die Sprecherin der Lausitzrunde für die Brandenburger Kommunen, Christine Herntier, der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf den Besuch des Ministers. Habeck habe den Willen der Projektgesellschaft gelobt, etwas Neues entstehen zu lassen. Das Projekt drohte zweimal an der Finanzierung zu scheitern. „In einem Jahr kommt Habeck wieder. Da werden wir etwas auf den Tisch legen, und er muss das auch tun“, sagte Herntier.

Umgesetzt wird das Projekt von einem Konsortium um das Energieunternehmen Enertrag gemeinsam mit dem Zweckverband Industriepark Schwarze Pumpe und der Ökostromfirma Energiequelle. Enertrag betreibt in zehn Ländern Energieanlagen, die Strom und grünen Wasserstoff aus Wind und Sonne produzieren. Enertrag-Chef Gunar Hering drängt beim Ausbau der Erneuerbaren auf Tempo. „Aus unserer Sicht geht das noch nicht schnell genug.“ Das liege auch daran, dass die Umsetzung in der Hand der Bundesländer und bei den Behörden liege. Notwendig sei nicht nur gesetzliche Vereinbarung, sondern auch eine schnelle Umsetzung.

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100 Megawatt Leistung geplant

Der Ausbau der Erneuerbaren sei in den vergangenen zehn Jahren auch gebremst worden, weil die Kosten dafür hätten bezahlt werden müssen, sagte Hering. „Gleichzeitig haben wir jetzt einen Strompreisanstieg gesehen über die Krise der fossilen Brennstoffe, die ein Vielfaches von dem sind, was ein schnellerer Ausbau der Erneuerbaren ausgelöst hätte.“ Rückblickend sei das keine richtige Entscheidung gewesen. Die Bundesregierung habe das jetzt durch ihre Ausbauziele korrigiert.

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Das Speicherkraftwerk soll in mehreren Phasen realisiert werden. In der ersten Phase wird die Musteranlage eine Leistung von zehn Megawatt haben, um Erfahrungen zu sammeln. Bis 2030 ist eine schrittweise Vergrößerung auf 100 Megawatt vorgesehen.

Den Wasserstoffplan für Ostdeutschland entwarfen der Forscher Mario Ragwitz und sein Team des Fraunhofer-Instituts für Energieinfrastrukturen und Geothermie. Gemeinsam mit den Technischen Universitäten Cottbus-Senftenberg und Dresden entwickeln sie das Kraftwerk mit Elektrolyse und Rückverstromungsanlage. Sie forschen etwa zu den Fragen, wie viele Stunden im Jahr das Kraftwerk in Betrieb sein oder welche Spitzenlast es haben soll.

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Vorzeigestandort für moderne Arbeitswelt

Ein Vorschlag der Akteure vor Ort ist ein internationales Fachkräftezentrum für Industrie und Handwerk an der brandenburgisch-sächsischen Grenze. Der Industriepark solle ein Vorzeigestandort für eine moderne Arbeitswelt werden, betonte Herntier, die auch Bürgermeisterin von Spremberg ist. Dazu werde mehr angewandte Wissenschaft gebraucht. „Wir bearbeiten hier eines der zentralen Themen, damit die Energiewende gelingt.“ Für Herntier geht das Thema weit über das Speicherkraftwerk hinaus. Auch der Geschäftsführer des neuen Referenzkraftwerks Lausitz, Ben Schüppel, sagte, die Wasserstoffwirtschaft könne zusätzliche regionale Wertschöpfung und Beschäftigung bedeuten.

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