EVG und Verdi

Mega-Streik am 27. März: Was kommt auf Brandenburg zu? Ein Überblick mit interaktiver Karte

Potsdam. Dieser Streik wird das öffentliche Leben ziemlich lahmlegen: Am Montag, dem 27. März, rufen die Eisenbahngewerkschaft EVG und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zu einem Warnstreik auf, der große Teile des Verkehrs betrifft. „Dieser Streiktag wird massive Wirkung haben“, sagte Verdi-Chef Frank Werneke am Donnerstag in Berlin. So seien im Verdi-Organsiationsbereich die Beschäftigten an allen deutschen Verkehrsflughäfen außer Berlin zum Ausstand aufgerufen. Das heißt: Der Flughafen BER in Schönefeld wird nicht bestreikt. Aber dort werden viele Flüge ausfallen, die von den anderen Flughäfen abhängen.

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Das Streikgeschehen am 27. März in Brandenburg

An diesem Tag sollen vielerorts weder Züge noch Busse oder Flüge starten – sogar Autobahnen sollen gesperrt werden. Auch die Schifffahrt wird betroffen sein.

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Lange war über den Streik spekuliert worden, nun ist klar, dass er tatsächlich kommt. Das Datum ist nicht zufällig gewählt: Am 27. März beginnt die nächste Tarifrunde der Gewerkschaft Verdi, bei der sie für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen verhandelt. Rund 2,5 Millionen Menschen sind von den Verhandlungen betroffen, darunter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen wie Krankenhäusern, Schulen, Kitas und im Nahverkehr.

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Betroffen sind von der beispiellosen Warnstreik-Aktion der Fern-, Regional-, und S-Bahn-Verkehr der Deutschen Bahn sowie weiterer Eisenbahn-Unternehmen. Verdi ruft zudem zu Arbeitsniederlegungen an mehreren Flughäfen auf sowie im öffentlichen Nahverkehr in den Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern. Auch die Autobahngesellschaft soll bestreikt werden, ebenso wie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung.

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Das heißt für den ÖPNV: In Berlin und Brandenburg wird der Nahverkehr den Angaben zufolge nicht bestreikt. Busse und Straßenbahnen in den Städten sollten also fahren. Denn für den ÖPNV in Brandenburg gilt wie für die BVG in Berlin ein anderer Tarifvertrag. Die Berliner S-Bahn fährt aber am Montag nicht.

Welche Bahnlinien sind vom Streik betroffen?

Auf der Schiene sind neben der Deutschen Bahn laut EVG unter anderem die Bahn-Unternehmen Transdev, AKN, Osthannoversche Eisenbahnen, erixx, vlexx, eurobahn sowie Die Länderbahn betroffen. Die Odeg (RE1) taucht zwar in dieser Liste nicht auf, wird aber dennoch nicht fahren. Die Odeg erklärte: „Auch wenn die ODEG nicht direkt bestreikt wird, kommen unsere Verkehre zum Erliegen. Hintergrund ist, dass die Ostdeutsche Eisenbahn die Infrastruktur der DB Netz AG nutzt, die dann nicht bedient wird.“ Wenn also Fahrdienstleiter bei der Deutschen Bahn die Arbeit niederlegen, kann auch die Odeg nicht fahren.

Streik: Was kommt auf Bahn-Reisende zu?

Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Martin Burkert, hat vor den für kommenden Montag angekündigten Warnstreiks Reisenden empfohlen, schon am Sonntag möglichst frühzeitig ans Ziel zu kommen. „Weil es durchaus Schichten geben kann, die schon ab Sonntagabend in den Montag hineingehen“, sagte er am Donnerstag bei der Ankündigung des gemeinsamen Arbeitskampfs mit der Gewerkschaft Verdi in Berlin. Die DB hat angekündigt, den kompletten Fernverkehr einzustellen, in Brandenburg wird auch der Nahverkehr eingestellt.

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Streik: Fährt in Brandenburg und Berlin die S-Bahn?

Die Bahn stellt in Berlin und Brandenburg wegen des Verkehrs-Warnstreiks am kommenden Montag den S-Bahn- und Regionalverkehr vollständig ein. Es werden ab Beginn des Streiks in beiden Bundesländern keine Züge der Deutschen Bahn fahren, teilte das Unternehmen am Freitag mit. „Ob im Laufe des Nachmittags einzelne Verbindungen aufgenommen werden können, hängt vom Streikverlauf ab“, hieß es. Auch nach dem Wiederanlaufen des Bahnverkehrs seit mit Einschränkungen zu rechnen. „Insbesondere für langlaufende Linien stehen die Züge erst verzögert für einen regulären Betrieb zur Verfügung“, teilte die Bahn weiter mit. „Ziel ist es, ab Dienstag früh möglichst wieder das volle Fahrplanangebot bereitzustellen.“

Trotz Streik: Gilt am Montag in Brandenburg die Schulpflicht?

Trotz des bundesweiten Warnstreiks der Gewerkschaften im Verkehrssektor soll der Unterricht in den Brandenburger Schulen am kommenden Montag nach Plan laufen. Allerdings könnten sich Schülerinnen und Schüler, die auf den Schülerverkehr angewiesen seien, vom Präsenzunterricht befreien lassen, wenn sie nicht zur Schule oder wieder nach Hause kommen könnten, erklärte eine Sprecherin des Bildungsministeriums am Freitag auf Anfrage. Diese Schüler sollen bereits am Freitag entsprechend dem Stundenplan mit Lernaufgaben versorgt werden.

Die Lehrkräfte und das sonstige pädagogische Personal müssten am Montag zum Dienst erscheinen, betonte die Sprecherin. „Der Unterricht wird gemäß der Stundenplanung für Montag vor Ort für alle Klassen und Jahrgangsstufen organisiert.“ Wenn die Einsatzplanung der Lehrkräfte dies zulasse, könne in den Jahrgangsstufen 1 bis 10 für die abwesenden Schüler Distanzunterricht organisiert werden.

Was bedeutet der Streik für Autobahnen?

Beim Mega-Streik am 27. März sind auch die Beschäftigten der Autobahngesellschaft des Bundes zum Arbeitskampf aufgerufen. Deren Tarifvertrag sei ebenfalls ausgelaufen, hieß es. Wenn sie dem Streikaufruf folgen, könnte das massive Verkehrsbehinderungen nach sich ziehen. Es seien Einschränkungen bei den Verkehrstunneln zu erwarten, hieß es. Aus Sicherheitsgründen könnten Tunnel also gesperrt werden. Das könnte massive Auswirkungen auf Autofahrer in Berlin und bis nach Brandenburg haben, wenn die viel befahrenen Tunnel Tegel (A111) und Britz (A100) für den Verkehr gesperrt werden. Auch auf der A113 gibt es mehrere Tunnel.

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Um was geht es den Gewerkschaften?

Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde für die Angestellten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die kommunalen Arbeitgeber hatten bisher ein Angebot vorgelegt, das eine tabellenwirksame Erhöhung von 3 Prozent Ende 2023 und 2 Prozent Mitte 2024 über eine Laufzeit von 27 Monaten vorsieht. Dazu kommt eine Inflationsausgleichsprämie in zwei Raten von 1500 und 1000 Euro.

Die EVG führt mit der Deutschen Bahn und rund 50 Verkehrsunternehmen Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft fordert zwölf Prozent mehr Lohn und mindestens 650 Euro mehr im Monat. Wie es sich auf den womöglich geplanten Warnstreik am 27. März auswirken würde, wenn in den kommenden Gesprächen bis 23. März Vereinbarungen mit einzelnen Verkehrsunternehmen getroffen werden können, ist nicht klar.

MAZ

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