Baumbestand

Brandenburgs Alleenbestand um mehr als ein Viertel geschrumpft

Brandenburg ist bekannt für seine vielen Alleen. Doch seit einigen Jahren schrumpft der Bestand.

Brandenburg ist bekannt für seine vielen Alleen. Doch seit einigen Jahren schrumpft der Bestand.

Potsdam. Brandenburgs Alleen an Bundes- und Landesstraßen sind in den vergangenen 15 Jahren um mehr als ein Viertel geschrumpft. Das geht aus Angaben hervor, die das Verkehrsministerium in Potsdam auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Danach flankieren Alleebäume die märkischen Bundes- und Landesstraßen derzeit auf einer Länge von rund 1740 Kilometern. 2006 waren es noch etwa 2344 Kilometer.

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Ein großer Teil der Bäume ist überaltert und muss aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden. Darüber hinaus müssen immer mehr Bäume dem Bau von Radwegen und vergrößerten Sicherheitsabständen zum Fahrbahnrand weichen. Dafür sollte es eigentlich Neupflanzungen im Verhältnis 1:1 geben.

Seit 2008 gab es aber nur vier Jahre, in denen mehr Bäume gepflanzt als gefällt wurden. Das Ministerium begründet die negative Bilanz unter anderem mit Dürreperioden und Sturmschäden der vergangenen Jahre. Darüber hinaus werde es immer schwieriger, Randstreifen an den Alleen für Anpflanzungen von den Eigentümern oder Pächtern der Flächen zu gewinnen.

Land hielt Vorgabe zu neuen Bäumen kaum ein

Dabei hatte die Landesregierung bereits 2007 einer Forderung des Landtages folgend eine Alleenkonzeption vorgelegt, in der das Ziel einer nachhaltigen Alleenentwicklung festgeschrieben wurde. Den folgenden Generationen seien „funktionierende Alleen mit dem ganz eigenen Rhythmus dieser Gehölzbestände so zu schaffen, wie wir heute die derzeitigen Altbestände erleben können“, hieß es darin. Doch die Vorgabe, pro Jahr 5000 Bäume auf 30 Kilometer Alleenabschnitten neu zu pflanzen, wurde nur 2008 und 2009 eingehalten.

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Der Umweltverband BUND befürchtet, dass sich das märkische Alleennetz weiter ausdünnt, sollte der für die Baumpflanzungen zuständige Landesbetrieb Straßenwesen nicht bald umsteuern. „Der Landesbetrieb sieht in Straßenbäumen offenbar in erster Linie ein Objekt der Verkehrsgefährdung“, sagt BUND-Naturschutzreferent Axel Heinzel-Berndt.

Volksinitiative setzte sich für Rettung der Alleen ein

Er hoffe, dass sich Umweltminister Axel Vogel (Grüne) mit der im Koalitionsvertrag vereinbarten Überprüfung der Alleenkonzeption auch für einen weiteren Ausbau der Alleenstraßen stark macht. Der BUND hatte sich 2009 mit einer Volksinitiative, die mehr als 26 700 Brandenburger unterschrieben, für die Rettung der Alleen eingesetzt.

Wie Alleen trotz Dürre und Straßenbau bewahrt und erweitert werden können, macht Mecklenburg-Vorpommern vor. Nach Brandenburg hat nur dieses Bundesland einen nennenswerten Alleenbestand, dessen Schutz sogar in der Landesverfassung verankert ist. Ein Alleenentwicklungsprogramm der Regierung gab 2005 Erhalt und Ausbau des Baumbestands für die nächsten 20 Jahre vor. Heute säumen dort Alleen und Baumreihen rund 2040 Kilometer Bundes- und Landesstraßen, knapp 200 Kilometer mehr als im Jahr 2008.

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Von dpa/ RND

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