Sie sehen aus, wie aus der Zeit gefallen: Ob Beeskow in Oder-Spree oder Perleberg in der Prignitz, die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen sind attraktiv. Sie wollen aber auch lebenswert für junge Menschen sein.
Potsdam. Brandenburgs historische Städte sollen jünger, moderner und klimabewusster werden. Das skizzierte Frank Steffen, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg und Bürgermeister der Stadt Beeskow (Oder-Spree), beim Jahresauftakt als Zukunftsaufgabe der Arbeitsgemeinschaft. Die Probleme der Innenstädte habe die Corona-Pandemie „wie ein Brennglas“ verschärft, so Steffen. „Wir brauchen ein Zukunftsprogramm.“ Die Menschen wünschten sich Orte, wo sie zusammenkommen könnten. „Sie wünschen sich eine lebendige Innenstadt.“ Gerade die Pandemie habe hier die Schwierigkeiten des für eine Belebung notwendigen Einzelhandels deutlich gemacht.
Zunehmend würden die Innenstädte auch für Dienstleister wie Physiotherapeuten attraktiv, würde irgendwo Wohnraum frei, zögen vor allem junge Menschen in die Innenstädte. Diese hätten neue Arbeitsformen wie das Homeoffice oder die gemeinsamen Arbeitsräume unterschiedlicher Angestellter und Freiberufler, die sogenannten Co-Workspaces. In Sachen Mobilität hätten sie durch das E-Auto neue Anforderungen. Darauf müsse die Arbeitsgemeinschaft mit ihren 31 Städten in Brandenburg Rücksicht nehmen. Die Städte müssten auf den Wunsch nach Digitalisierung und Klimaschutz eingehen, zugleich müssten die historischen Stadtkerne gewahrt werden. „Wir müssen auch darauf achten, dass der Denkmalschutz nicht unter die Räder kommt“, so Steffen. „Städte, in denen die Menschen leben wollen, sind auch für Touristen attraktiv.“