Lichtblick für Brieselang: Edeka plant Großlager am Logistikstandort mit bis zu 1000 Arbeitsplätzen
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Großprojekt in Brieselang: Auf einer Karte zeigen Heino Schmidt, Edeka-Projektleiter Expansion, Brieselangs stellvertretender Bürgermeister Thomas Lessing (l.) und Bauamtsleiter Uwe Gramsch (r.) den künftig möglichen Standort des geplanten Logistikzentrums.
© Quelle: Gemeinde Brieselang/Patrik Rachner
Brieselang. Amazon geht, Edeka kommt: Der Supermarktriese Edeka plant in Brieselang (Havelland) den Bau eines neuen Logistikzentrums. Das Vollsortimentslager soll eine Lagerfläche von rund 150.000 Quadratmetern haben und wird damit einer der größten Standorte des Unternehmens. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund 300 Millionen Euro. Bis zu 1000 Arbeitsplätze sollen hier entstehen.
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Dafür habe der Unternehmensverbund die Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 60 Hektar von verschiedenen Eigentümern erworben. Die Inbetriebnahme des neuen Stützpunkts ist für das Jahr 2028 geplant.
Edeka baut Logistikzentrum in Brieselang: Waren für 350 Einzelhändler
Mit dem Neubau in Brieselang reagiere Edeka auf das Wachstum in der Region Berlin-Brandenburg, hieß es. Für den Logistikstandort am Berliner Ring ist das eine gute Nachricht. Zuletzt hatte die Ankündigung des Versandhändlers Amazon für Enttäuschung gesorgt, der sein Logistikzentrum nach zehn Jahren aufgeben will.
Von dem neuen Edeka-Logistik-Zentrum aus sollen mehr als 350 Einzelhändler des Unternehmensverbunds beliefert werden. Das neue Lager solle die bestehenden Logistikzentren in Freienbrink (Oder-Spree) und Mittenwalde (Dahme-Spreewald) ergänzen und entlasten, hieß es. Dort seien die Kapazitätsgrenzen schon heute erreicht. Mit der Lagerfläche von rund 150.000 Quadratmetern werde der Standort in Brieselang der größte von dann acht Lagerstandorten innerhalb der Region Edeka Minden-Hannover sein. Im Laufe des Jahres 2028 soll das Großlager ans Netz gehen.
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Die Planungen sind offenbar schon weit fortgeschritten. Mit der Gemeinde steht Edeka eigenen Angaben zufolge im engen Austausch. Alle benötigten Grundstücke für das Großprojekt sind erworben. Im nächsten Schritt peilt Edeka die Baurechtschaffung an.
Brieselanger Gemeindeverwaltung „höchsterfreut“ – Wirtschaftsstandort wird mit Projekt weiter vorangebracht
Die Brieselanger Gemeindeverwaltung bestätigte auf MAZ-Anfrage am Donnerstag, dass das Unternehmen entsprechende Flächen, die im Zuge des Vorhabens und damit verbunden im Rahmen der möglichen Erweiterung des Güterverkehrszentrums (GVZ) nördlich der A10 benötigt werden, bereits als Grundvoraussetzung erworben habe. Brieselangs stellvertretender Bürgermeister Thomas Lessing (BFB) und Bauamtsleiter Uwe Gramsch zeigten sich ob der Nachricht mehr als zufrieden. „Wir sind natürlich höchsterfreut, mit Edeka einen Partner gewonnen zu haben, der die Entwicklung für den Wirtschaftsstandort Brieselang voranbringen möchte. Das hat weitreichende Strahlkraft und Signalwirkung zugleich. Nach dem angekündigten Rückzug von Amazon sind die Pläne von Edeka natürlich Balsam für unsere Seele“, betonte Lessing.
Bekannt gewordene Edeka-Pläne bislang Zwischenergebnis – warten auf Ergebnisse von Machbarkeitsstudie
Allerdings: Aktuell handle es sich bei den nun bekannt gewordenen Informationen noch um ein Zwischenergebnis, heißt es seitens der Gemeinde. Schließlich müsse vor dem Hintergrund der GVZ-Erweiterung zunächst die von der Gemeindevertretung beschlossene Machbarkeitsstudie Ergebnisse zu Tage fördern. Thomas Lessing zeigt sich jedoch optimistisch, dass „wir nun weiter gemeinsam mit der Gemeindevertretung die notwendige Mitwirkung voranbringen, um das Projekt in Gänze zum Erfolg führen zu können“. Weiter betonte der stellvertretende Bürgermeister: „Ein ganz besonders positiver Aspekt sowohl für Brieselang als auch für das gesamte Havelland ist natürlich, dass so viele Arbeitsplätze entstehen sollen. Das freut uns ungemein.“
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Zur Schaffung des Baurechts steht das Unternehmen bereits in engem Austausch mit der Gemeinde Brieselang, bestätigt dessen Rathaus. „Für uns als Verwaltung beginnt jetzt die Arbeit“, sagt der Bauamtsleiter, Uwe Gramsch. „Wir freuen uns, gemeinsam mit Edeka die Zukunft Brieselangs zu gestalten. Der erste wichtige Eckpfeiler, die von der Gemeindevertretung beschlossenen Erweiterung des GVZ, ist mit den Plänen von Edeka gesetzt. Natürlich ist das Projekt nur umsetzungsfähig, wenn beispielsweise Fragen des Verkehrs oder der Lärmbelästigung vernünftig so geklärt werden können, dass es zu keinen Beeinträchtigungen für die Einwohner der Gemeinde Brieselang kommt. Im Hinblick auf die von der Gemeindevertretung beauftragten Machbarkeitsstudie werden solche Fragen genauso geklärt wie die Aspekte, ob eine neue Autobahnauffahrt und ein zusätzlicher Bahnhaltepunkt entstehen werden.“
Geschäftsgebiet von Edeka Minden-Hannover reicht von niederländischer bis polnischer Grenze
Edeka Minden-Hannover ist eine von sieben Regionalgesellschaften des genossenschaftlich organisierten Edeka-Verbunds. Das Geschäftsgebiet erstreckt sich von Niedersachsen über Sachsen-Anhalt bis nach Brandenburg und reicht damit von der niederländischen bis zur polnischen Grenze. In den 1500 Supermärkten und den Logistikzentren arbeiten den Angaben zufolge rund 75.000 Beschäftigte. Der Außenumsatz liegt bei rund 11,3 Milliarden Euro.
MAZ