Die 37-Stunden-Woche kommt – in acht Jahren
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Webstuhl im Brandenburgischen Textilmuseum in Forst (Spree-Neiße)
© Quelle: Patrick Pleul
Potsdam. Die rund 16 000 Beschäftigten der ostdeutschen Textilindustrie müssen künftig weniger arbeiten. Bis 2027 sinkt die Wochenarbeitszeit in sechs Schritten von 40 auf die auch in Westdeutschland üblichen 37 Stunden. Das teilten die IG Metall und der Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie am Dienstag nach Tarifverhandlungen in Meerane (Sachsen) mit.
Der Kompromiss sieht vor, dass die Beschäftigten ab Juni 2,6 Prozent mehr Geld erhalten, ab August 2020 weitere 1,6 Prozent und ab September 2021 zwei Prozent zusätzlich. Zudem wird das Urlaubsgeld in drei Stufen an das westdeutsche Niveau angeglichen. 2021 liegt es dann bei 675 Euro.
„Ein Stück Gerechtigkeit“
„Gemeinsam haben die Kolleginnen und Kollegen ein Stück Gerechtigkeit erkämpft und damit mehr soziale Einheit im Land durchgesetzt“, betonte der IG-Metall-Bezirksleiter für Berlin, Brandenburg und Sachsen, Olivier Höbel. „30 Jahre nach dem Mauerfall haben wir nun auch die Arbeitszeitmauer zwischen Ost und West in dieser Branche eingerissen.“
Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Jenz Otto, hob hervor, dass der Abschluss den Unternehmen langfristige Planungssicherheit gebe. Der Entgelt-Tarifvertrag gilt für drei Jahre bis Ende April 2022.
Von MAZonline
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