Die Brandenburger Linken-Politikerin Anke Domscheit-Berg hat im ARD-Morgenmagazin den geplanten digitalen Impfausweis, der in der ganzen EU gelten soll, in Grund und Boden kritisiert. Damit setzt sie einen Kontrapunkt zu Gesundheitsminister Jens Spahn.
Potsdam. Die Brandenburger Linken-Politikerin Anke Domscheit-Berg hat den geplanten EU-einheitlichen elektronischen Corona-Impfpass als „sinnloses Unterfangen“ kritisiert. Domscheit-Berg, netzpolitische Sprecherin ihrer Fraktion im Bundestag, sagte im ARD-Morgenmagazin, ein solcher Pass erfülle „wenn überhaupt“, nur sehr früh seinen Zweck. Würde der Nachweis „sechs oder acht Wochen zu spät“ eingeführt, sei eine Herdenimmunität im Prinzip schon erreicht. Damit entfalle aber der eigentliche Zweck des elektronischen Impfpasses.
Eine Einführung bis Ende Juni, wie von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angekündigt, hält Domscheit-Berg für unrealistisch. „Es gibt 140 verschiedene Praxisoftwaresysteme in Deutschland. Die müssen alle irgendeine Eingabemaske dafür programmieren. Anweisungen vom Bund, wie sie das konkret machen sollen, haben sie aber noch nicht. In fünf Wochen müssen die also etwas programmieren, von dem sie nicht wissen, wie sie es programmieren sollen.“