Luxus-Privilegien und fragwürdige Verträge
Patricia Schlesinger war als Reformerin angetreten. Jetzt hat sie sich so weit in der Affäre um lukrative Aufträge für ihren Mann und luxuriöse Extras verstrickt, dass sie als ARD-Vorsitzende zurücktreten musste. Viele halten auch einen Rücktritt beim RBB für unausweichlich.
Potsdam. Nun hat sie dem Druck doch nachgegeben. Wie die ARD am Donnerstagabend in der Tagesschau meldete, legt RBB-Intendantin Patricia Schlesinger ihr Amt als ARD-Vorsitzende, das sie turnusgemäß innehatte, nieder. Bis gestern hatte Schlesinger auch Zeit dem Hauptausschuss des Brandenburger Landtags Antworten zu einem 24-Fragen-Katalog zu schicken: Es geht um fragwürdige Aufträge für ihren Mann, ihren absurd teuren Luxus-Dienstwagen, Abendessen in der eigenen Wohnung auf Kosten der Gebührenzahler und ihr Intendanten-Gehalt, das fast doppelt so hoch ist wie das des Ministerpräsidenten. Die Abgeordneten werden so schnell nicht lockerlassen. Insofern dürfte nun auch ihr Intendanten-Job beim RBB noch heftiger wackeln. Schließlich stieß die Chefin der Länderanstalt, die für Formate wie Abendschau, Brandenburg aktuell, Inforadio, Radio Eins und Antenne Brandenburg verantwortlich ist, die Abgeordneten Mitte Juli vor den Kopf, als sie nicht zu einer Sondersitzung des Gremiums erschien. Das macht man nicht, wenn der Souverän Fragen hat.
Düpierte Parlamentarier