Ist mein Dach für Solarzellen geeignet? Brandenburger Tool gibt Auskunft
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Die Dachneigung und Ausrichtung sind entscheidend.
© Quelle: Uwe Anspach/DPA
Potsdam. Hausbesitzer in Brandenburg können über ein neues internetbasiertes Werkzeug ermitteln, ob ihre Dachfläche für den Bau einer Solaranlage geeignet ist. Der Solaratlas Brandenburg soll alle umsetzbaren Potenziale aufzeigen – vom einzelnen Hausdach bis zur großen Freifläche, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte.
Bei Photovoltaik wird Sonnenlicht mit Hilfe von Anlagen in elektrische Energie umgewandelt. Die Technologie gilt als wichtiger Baustein der Energiewende – und soll in Brandenburg weiter ausgebaut werden.
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So funktioniert der Solaratlas
Der Solaratlas funktioniert recht einfach. Dort kann man über ein Adressfeld nach seiner Anschrift suchen und sich den Neigungswinkel des Hausdaches anzeigen lassen. Anhand dieses Winkels, der Größe der Dachfläche und der Ausrichtung des Daches klärt das Internetwerkzeug darüber auf, ob ein Dach gut, bedingt gut oder gar nicht für Solaranlagen geeignet ist.
Auch der Kilowatt-Peak einer Anlage wird berechnet – also das Maximum an Leistung unter besten Wetterbedingungen. Sogar etwaige Schattenwürfe werden in die Analyse mit einbezogen. Mehrere Datenquellen wurden für die Erstellung des Atlas’ genutzt, darunter Kataster und ein digitales Oberflächenmodell des Landes.
Verbraucherzentrale berät
Der Solaratlas wurde von der Energieagentur Brandenburg erstellt, die zur Wirtschaftsförderung (WFBB) gehört. Geschäftsführer Sebastian Saule sagt: „Als Energieagentur des Landes möchten wir so viele Gebäudeeigentümer wie möglich – ob Unternehmen, Kommunen oder Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern – motivieren, ihre Dachflächen für die Stromerzeugung vor Ort zu nutzen.“ Für Unternehmen ist die Energieagentur der Ansprechpartner, Privatpersonen können sich bei der Verbraucherzentrale beraten lassen.
Photovoltaik wird ausgebaut
Das Ausbauziel der Energiestrategie 2030, insgesamt 3,5 Gigawatt an Photovoltaik zu installieren, sei mit aktuell 4,5 Gigawatt bereits übererfüllt, erklärte Energieminister Jörg Steinbach (SPD). „Doch wenn wir bis 2045 Klimaneutralität erreichen wollen, ist ein verstärkter Zubau an Erneuerbare-Energien-Kapazitäten notwendig.“
Deshalb wird im Entwurf der Energiestrategie 2040 ein Potenzial von mindestens 12,3 Gigawatt Leistung angepeilt – fast eine Verdreifachung des aktuellen Wertes.
Nach jüngsten Angaben sind in Brandenburg 55.578 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 4,6 Gigawatt installiert – davon 30 Prozent auf Dächern und 70 Prozent auf freier Fläche. Der Anteil von Photovoltaik an der Brutto-Stromerzeugung lag 2019 in Brandenburg bei 7 Prozent, am Brutto-Stromverbrauch bei 17,3 Prozent.
Von Torsten Gellner
MAZ