Wenn die Sparkasse Filialen in Brandenburg schließt und Automaten abbaut, geht es nicht nur um Geld und Kontoauszüge. In Freyenstein (Ostprignitz-Ruppin) zeigt sich, wie die Bewohner fürchten, abgehängt zu werden. Eine Reportage.
Freyenstein.Als der Sparkassenautomat in den Transporter verladen wird, stehen die Krabbes auf der Straße und schauen zu. Zwei stille ältere Herrschaften im Nieselregen auf einer einsamen Dorfstraße. Das letzte Geleit für ein Gerät, das im Örtchen Freyenstein (Ostprignitz-Ruppin) für mehr steht als das rein und raus einer Geldkarte. Ein Gerät, das so aufgeladen ist mit Symbolik, Wut und Hoffnung, dass sie in Freyenstein vorige Woche auf die Straße gingen, als die Sparkasse ankündigte, der Automat komme weg. Bilder der Demo zeigen Pappschilder und empörte Gesichter, deren Ärger nicht nur auf die Sparkasse zielt, sondern auf einen Staat, der vor allem auf seine Zentren schaut und nicht auf seine Ränder.
Nicht nur in Freyenstein macht die Sparkasse Schluss. Auch in Breddin und Flecken Zechlin wurden die letzten Automaten vorige Woche abgebaut. Die Standorte seien wirtschaftlich nicht mehr rentabel, begründet die Sparkasse Ostprignitz-Ruppin ihre Entscheidung.