Verdi schlägt Alarm

PayPal will 300 Mitarbeiter in Berlin rauswerfen

Die Konzernzentrale von PayPal in San José (Kalifornien)

Die Konzernzentrale von PayPal in San José (Kalifornien)

Potsdam. Der internationale Zahlungsdienstleister PayPal plant einen massiven Stellenabbau an seinem Berliner Standort in Wilmersdorf. Darüber sei der Betriebsrat in der Vorwoche informiert worden, teilte die Gewerkschaft Verdi am Montag mit. Demnach will das Unternehmen kurzfristig 309 von 355 Stellen streichen, also 87 Prozent der Beschäftigten rauswerfen. Die meisten PayPal-Mitarbeiter in Berlin sind als Händler- oder Kundenbetreuer tätig.

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„Angesichts der hervorragenden Unternehmensergebnisse des vergangenen Jahres kommt diese Entwicklung mehr als überraschend“, so Verdi-Bereichsleiter Mike Döding. Es gebe auf Seiten des Betriebsrats „extrem viel Informationsbedarf“, sagte Döding der MAZ. Wirtschaftliche Daten, um die geplante Massenentlassung zu begründen, sei die Geschäftsleitung bislang schuldig geblieben. PayPal hatte im ersten Quartal 2019 einen deutlichen Gewinnzuwachs verzeichnet. Der Überschuss lag mit 667 Millionen Dollar (598 Mio Euro) 31 Prozent über den ersten drei Monaten des Vorjahres.

Laut Betriebsratschef Anselm Mathes ist das Ziel der jetzt angelaufenen Gespräche „die Arbeitsplätze vor Ort zu erhalten. Inwieweit die Möglichkeit besteht, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen". Verdi-Vetreter Döding erklärte, Verhandlungen gestalteten sich schwierig, weil die Konzernzentrale in Kalifornien liegt und das Europageschäft von Luxemburg aus gesteuert wird. Die gesellschaftsrechtlichen Verflechtungen seien unübersichtlich.

Ob sich auch die etwa 150 PayPal-Mitarbeiter im Europarc Dreilinden (Kleinmachnow) Sorgen um ihre Jobs machen müssen, entzieht sich der Kenntnis der Gewerkschaft. Dort gebe es seit der Abspaltung PayPals vom einstigen Mutterkonzern Ebay vor vier Jahren keinen Betriebsrat mehr, erklärte Verdi.

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Von Thorsten Keller

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