Sicherheitsvorkehrungen in Brandenburg/Havel
Wenn Josef S. (100), Ex-Wachmann des KZ Sachsenhausen, ab Donnerstag vor Gericht steht, soll es keine unmittelbaren Berichte aus dem Verhandlungssaal geben – das Gericht verbietet Handys und Laptops.
Brandenburg/Havel. Beim Prozessauftakt am Donnerstag gegen einen 100 Jahre alten Ex-Wachmann des Konzentrationslagers Sachsenhausen (Oberhavel) werden ausgesprochen strenge Auflagen für Publikum und Berichterstatter gelten – und verschärfte Sicherheitsregeln. Das hat das Landgericht Neuruppin am Dienstag in einer Anordnung klargestellt.
So wird neben den üblichen Justizwachtmeistern eine "Einsatzreserve" Sicherheit und Ordnung in der kurzfristig zum Gerichtssaal umfunktionierten Turnhalle am Gefängnis in Brandenburg/Havel garantieren. "Im Wege der Amtshilfe können zusätzlich Polizeikräfte eingesetzt werden", heißt es in der Ankündigung des Gerichts. Im gesamten Gebäude gelte "grundsätzlich ein absolutes Verbot von Waffen und gefährlichen Werkzeugen". An einer Sicherheitsschleuse werden Besucher und Prozessteilnehmer einer "körperlichen Untersuchung" unterzogen, "im Bedarfsfall durch Abtasten der Kleidung", wie es weiter heißt.