Bei dieser Tour geht es durch den Landkreis Teltow-Fläming: Die Landpartie führt zu verwucherten Ton-, Torf- und Gipsabbaugebieten und einem uralten Kanal. Zur Erfrischung warten klare Seen.
Zossen/Sperenberg. Die Abendsonne irrlichtert durch die Schilfblätter, wie ein Sichtschutz zieht sich der grüne Gürtel um den kleinen See. Nur ein schmaler, halbhoher Zugang findet sich, der an ein winziges Loch erinnert, das man auf einer zugefrorenen Scheibe freigekratzt hat. Kaum zu glauben, dass in dieser Idylle, die den wenig poetischen Namen Tiefbau II trägt, Weltgeschichte geschrieben wurde. Denn: Das tiefste Loch der Welt ist nicht etwa das Loch im Zahn, wie man vermutet, sondern eine Tiefbohrung in den Sperenberger Gipsbrüchen. Zumindest war es das tiefste Loch im späten 19. Jahrhundert. Bis auf 1271 Meter stießen die Bohrköpfe 1871 bei der Bohrung in die Tiefe – 15 Jahre lang hielt der Weltrekord.
Die MAZ-Landpartie durch den Landkreis Teltow-Fläming, ein 48 Kilometer langer Rundkurs, hat am Bahnhof Zossen begonnen. Es ist schon tiefer Sonnabendnachmittag, als ich am Nottekanal – der ersten längeren, von Menschen schiffbar gemachten Wasserstraße der Mark Brandenburg – Richtung Süden radele. Man könnte den Lenker feststellen, weil es immer schnurgeradeaus geht.