Dokumente legen offen: Die Staatskanzlei hatte bereits 2018 Kenntnis davon, dass Wirtschaftsförderer „Invest in MV“ eine Bewerbung bei Elektroauto-Bauer Tesla für das Land abgegeben hat. Ex-Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) will nicht der Prügelknabe dafür sein, dass es schiefging.
Schwerin/Rostock/Grünheide. Wer hat die mögliche Ansiedlung des US-Konzerns Tesla in Mecklenburg-Vorpommern am Ende vergeigt? Diese Frage stellt sich nicht zum ersten Mal, aber aufgrund der Eröffnung der Fabrik am Dienstag in Grünheide in Brandenburg und neuer Informationen erneut. Dieser Zeitung liegen Dokumente vor, die zeigen: Auch die Schweriner Staatskanzlei, die Machtzentrale von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), muss lange vor einem Zuschlag zur „Gigafactory“ des Elektroauto-Bauers für den Ort Grünheide in Brandenburg gewusst haben, dass MV sich ebenfalls beworben hatte.
Schwesig nahm den Fall Tesla zum Anlass, große Wirtschaftsansiedlungen zur Chefsache zu erklären. Sie selbst habe erst von der MV-Bewerbung gewusst, als Brandenburg den Zuschlag schon hatte. Diese Erzählung der Staatskanzlei auf Anfrage Ende 2021, die vor allem Verantwortung im früher CDU-geführten Wirtschaftsministerium ablädt, muss möglicherweise korrigiert werden.