Weihnachtsbrauch mit alter Tradition
Die immergrüne Mistel galt schon in alten Zeiten als besondere Pflanze. Aus dem England des 18. Jahrhunderts stammt der Brauch, im Advent Mistelzweige über die Tür zu hängen. Eine junge Frau durfte unter dem Zweig einen Kuss nicht ablehnen, hieß es. In Corona-Zeiten gilt der Brauch des Küssens unterm Mistelzweig natürlich nur noch für Paare, die bereits in einer Beziehung stehen.
Potsdam.Wenn im beginnenden Winter die Laubbäume kahl werden, dann fallen die immergrünen Zweige hoch oben im Geäst plötzlich auf: Misteln. Die als Halbschmarotzer lebende Heil- und Giftpflanze hat die Menschen seit jeher fasziniert. Schon die Germanen schnitten Mistelzweige als Glücksbringer zur Wintersonnenwende. In der nordischen Mythologie spielt die mysteriöse Pflanze, die nicht im Erdreich wurzelt, sondern den Bäumen Wasser und Nährstoffe entzieht, eine wichtige Rolle.
Die Mistel galt in Europa lange als segnende und friedensstiftende Pflanze. Die immergrünen Zweige mit den weißen Beeren wurden in der Vorweihnachtszeit als Schmuck verwendet, lange bevor Tannenbäume in Mode kamen. In England ist es seit dem 18. Jahrhundert Brauch, in der Adventszeit Mistelzweige vor die Tür zu hängen. Eine junge Frau, die unter dem Zweig stand, durfte einen Kuss nicht ablehnen, so heißt es. In Kanada küssen sich Paare gerne im Advent unter Mistelzweigen und sehen darin ein Zeichen für eine lebenslange glückliche Partnerschaft. Auch anderswo in der Welt hat sich der Brauch des Küssens unter dem Mistelzweig verbreitet. Im Corona-Jahr 2020 darf er natürlich nur unter Angehörigen eines Haushalts praktiziert werden.