Der Bauboom der vergangenen Jahre ist in Gefahr. Bauherren schieben Panik, weil Kosten und Zinsen steigen – jede Verzögerung geht massiv ins Geld. Immobilienentwickler reagieren jetzt.
Brandenburg/Havel. Der Streifen Brachland an der Bundesstraße 1 am westlichen Ortsausgang von Brandenburg/Havel ist noch verwildert. Ein bisschen Müll liegt herum, das Unkraut blüht. Dennoch steht ein Bauschild im Unkraut: „#aus_der_reihe“ steht auf dem Fotobanner – ein Vater stemmt sein Kind in die Höhe. 13 Reihenhäuser sollen nahe Nervenklinik, Gefängnis und Quenzsee entstehen.
Jetzt muss noch die Zauneidechse umziehen. Ein Männchen und ein Weibchen wurden von Gutachtern auf dem Baugrund gefunden. Die Art ist geschützt. Wer einfach den Bagger rollen lässt, macht sich strafbar. Also läuft die Umsiedlung. 20 Jungtiere könnte das Paar gezeugt haben, schätzen die Artenschützer. Also hat man einen Eidechsenzaun aus Kunststoffplane um das Terrain gezogen, damit kein Tier abhauen kann – und keins hinzukommt. Erst wenn bei drei Inspektionen hintereinander keine Eidechsen mehr zu finden sind, darf gebaut werden. Einen Ameisenhaufen hat man bereits versetzt.