Eine Wunschliste mit Rolling-Stones-Hits wurde vor gut 50 Jahren einem jungen Geraer zum Verhängnis. Die Stasi fing den Brief an den West-Sender Rias ab, der 17-jährige Lehrling geriet in die Fänge des DDR-Geheimdienstes. Sein Schicksal entdeckte ein Reporter jetzt in Stasi-Akten.
Gera/Berlin. Das DDR-Regime hatte in Relation zu ihrer Einwohnerzahl (1988 rund 16,67 Millionen) eine riesige Geheimpolizei, die erheblich die eigene Bevölkerung überwachte. Das 1950 gegründete Ministerium für Staatssicherheit hatte 1989 rund 91 000 hauptamtliche Mitarbeiter sowie rund 180 000 registrierte Inoffizielle Mitarbeiter. Zu den von der Stasi Überwachten zählten auch zahlreiche Fans von Blues-, Rock-, Pop- und Jazz-Musik, die aus dem Westen kam und von den DDR-Politikern als dekadent und die Jugend vergiftend eingeschätzt wurde.
Großer Stones-Fan: 17-jähriger Eisenbahner-Lehrling aus Gera