TikTok führt Kontrollfunktion für Eltern ein
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Die App TikTok ist vor allem bei Kindern und Jugendlichen beliebt.
© Quelle: Jens Kalaene/zb/dpa
Ein neuer Modus in der populären App TikTok soll Eltern künftig mehr Kontrolle über das Nutzungsverhalten ihrer Kinder gewähren. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, wurde dafür ein In-App-Feature eingeführt, das ab sofort in Europa verfügbar ist. Der “Begleitete Modus” ermöglicht zum Beispiel eine Beschränkung der Bildschirmzeit oder der Kontaktmöglichkeiten.
Um den Modus nutzen zu können, muss die App sowohl auf dem Smartphone der Kinder als auch auf dem der Eltern installiert sein. Der “Begleitete Modus” findet sich in “Privatsphäre und Einstellungen” unter dem Punkt “Digital Wellbeing”. Über einen QR-Code verbinden sich beide Accounts miteinander – die Kinder stimmen somit zu, dass ihre Nutzung von den Eltern nachverfolgt wird. Zusammen kann entschieden werden, wie viel Zeit die Kinder mit der App verbringen und wer ihnen private Nachrichten senden darf.
Zudem lässt sich der “Eingeschränkte Modus” aktivieren, in dem nach Unternehmensangaben nur altersgerechte Inhalte angezeigt werden. Anschließend können die Einstellungen ohne Zutun der Eltern nicht wieder geändert werden. Welche Inhalte die Kinder genau konsumieren und was in versendeten Nachrichten und Kommentaren steht, können Eltern nicht einsehen.
TikTok: Datenschützer in Sorge
Auf TikTok laden Nutzer kurze Videos von bis zu 60 Sekunden hoch, die der Community im “For You”-Feed angezeigt werden. 800 Millionen monatliche Nutzer verzeichnete die Plattform im vergangenen Jahr, darunter vor allem 13- bis 25-Jährige. Gegründet wurde die App 2016 von Zhang Yiming, dessen Unternehmen ByteDance 2018 die bereits bekannte und weit verbreitete App Muscial.ly übernahm und mit TikTok zusammenführte.
Datenschützer und Jugendschützer haben schon länger ein Auge auf die App geworfen. So prangerte die Initiative “Schau hin!" etwa an, dass bei der Anmeldung keine wirkliche Altersprüfung erfolgt. TikTok ist ab 13 Jahren freigegeben, unter 18-Jährige brauchen den Geschäftsbedingungen zufolge eine Erlaubnis der Eltern. Die Initiative rät dazu, dass Eltern und Kinder die App gemeinsam einrichten. Zudem sollten die jungen Nutzer wissen, wie sie sich verhalten, wenn sie unangemessene Nachrichten und Kommentare erhalten.
mkr/RND