Die Ausstellung „Stadtwende“ in Brandenburg an der Havel zeichnet die Wohnungsbaupolitik in der DDR nach und erinnert an Kämpfe um den Erhalt der zerfallenden Altstädte.
Brandenburg/Havel.Die Planer hatten einen radikalen Kahlschlag vor. Dort, wo heute die schick sanierten Häuser in der Brandenburger Altstadt stehen, sollten kantige Betonriegel emporragen. Hochhäuser und großflächige Wohnanlagen entlang von ausladenden Magistralen waren geplant. Die Vision eines sozialistischen Stadtzentrums, wie sie 1968 für die Havelstadt entworfen worden war, hatte durchaus etwas Futuristisches.
Umgesetzt wurden die Pläne freilich nie. Übrig geblieben sind lediglich Fotos von einem Modell. Mehr ist nicht überliefert. „Selbst das Modell ist mittlerweile verschwunden“, sagt Thomas Fischer, Stadtplaner an der Technischen Universität Kaiserslautern. Fischer ist einer der Kuratoren der Ausstellung „Stadtwende“, im Stadtmuseum in Brandenburg an der Havel, die am Donnerstag eröffnet wird.