Mit Konzert der Pandemie getrotzt
Die zehnköpfige Band Footprint Project steht für hochenergetische Tanzmusik. Was aber, wenn keiner im Saal ist? Das Vorabendprogramm zum Potdamer Aktionstag KulturMachtPotsdam im Nikolaisaal.
Potsdam. „Es fühlt sich an, als würden wir gleichzeitig an 100 Orten spielen“, sagte der Beatboxer von Footprint Project am Freitagabend im Nikolaisaal. Die zehnköpfige Band mit drei Bläsern, drei Gitarristen, Schlagzeuger, Keyboarder und Sängerin spielte vor leeren Rängen. Aber auf der Videowand hinter ihnen gewährten ungezählte Zuschauer Einblick in ihre Wohnzimmer, in denen die ein oder andere Privatparty abging. Das digitale Zoom-Konzert war auch ein Heimspiel, denn einige Bandmitglieder stammen aus Potsdam-West. Dem Kiez widmeten sie ihre Zugabe, die nicht durch frenetischen Applaus zustande kam, sondern nach zahlreichen Aufforderungen im Chat. Aber danach durften alle Zoom-Teilnehmer ihre Mikros anstellen, klatschen und jubeln.
Im Herbst wird Footprint Project ein drittes Album veröffentlichen, aus dem die Band im Nikolaisaal einige Stücke vorstellte. Das Titelstück „Garden of Opinions“, ein Reaggy, setzt mit einem für die Gruppe typischen Bläsersatz ein. Posaune, Trompete und Saxophon sorgen für eine soulig-warme Grundstimmung, unterlegt von Afrobeats, Funk und Breakbeats.