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Auftritt im Nikolaisaal

Penis, Pille, Impotenz und Wampe: Kurt Krömer in Potsdam

Kurt Krömer am Dienstag im Nikolaisaal. Der Mann erklärt und hadert. Er zetert und schimpft. Und manchmal mischt er eine kleine Portion Liebe in die Show.

Kurt Krömer am Dienstag im Nikolaisaal. Der Mann erklärt und hadert. Er zetert und schimpft. Und manchmal mischt er eine kleine Portion Liebe in die Show.

© Quelle: Julius Frick

Kurt Krömer hat im Nikolaisaal das Einmaleins des kleinen, aufgebrachten Mannes durchgenommen, unterm Strich stand die Erkenntnis, nicht alles ist schlecht – aber fast alles. Das Publikum tobte vor Glück

Lars Grote
 

Potsdam. Erstmal runter zu den Leuten, „ick hab so lange keen Live mehr jemacht, ick weeß jar nich mehr, wie ihr ausseht“, ruft Krömer. Steigt von der Bühne, schüttelt Hände, die Frau aus Reihe sechs muss nun dran glauben, halb Umarmung, halb Schwitzkasten. Kuss links, Kuss rechts, nicht liebevoll, eher wild entschlossen. Dann wieder rauf zu seinem Schreibtisch, Abstand zu den Leuten, Desinfektionsspray auf die Hände. Mund abwischen. Kurt Krömer macht mit einem dicken Stift den Haken hinter den Programmpunkt „Volksnähe“. Die Leute lachen. Dienstag, Nikolaisaal Potsdam. Krömer hat Narrenfreiheit. Denn als Narren haben sie ihn eingeladen. Wie Kurt Krömer diese Freiheit auslegt, geht in Richtung Anarchie und Unverschämtheit. Ein Clown auf Speed. Ein Wutbürger auf Mate-Tee.

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