Arbeiten von Burkhard Wollny
Der Fotograf Burkhard Wollny lebt in Stuttgart und hat sich früh für Lokomotiven interessiert, besonders für Dampfloks aus der DDR, die bis 1988 fuhren
Berlin.Damals waren längst schon Menschen auf dem Mond gewesen, doch auf Erden stiegen sie in alte, dampfbetriebene Züge. Erst im Oktober 1988 hat der letzte „dampfbespannte Regelspurzug“ der DDR mit einer Lok der Baureihe 50.35 seine letzte Fahrt bestritten. Nicht als Jux für die Touristen, sondern als ein Teil des regulären Fahrplans. Diese Dampflok wurde aus bewährten Kriegslokomotiven mit vielen neuen Bauteilen rekonstruiert. Auch politisch war der Zug jedoch im Jahre 1988 abgefahren – ein Jahr noch, dann fiel die Mauer.
Das Deutsche Technikmuseum in Berlin zeigt nun eine Fotoschau, die einfach „Alltag an Schienen“ heißt, womit Details noch nicht benannt sind: Die Bilder stammen von Burkhard Wollny, einem Mann, der im ersten Leben Banker ist, im zweiten aber eine Leidenschaft für Eisenbahnen auslebt, vor allem für die Dampfloks. Wollny ist ein Mann, dem die sprichwörtliche „Schwäbsche Eisebahne“ irgendwann nicht mehr genügt hat. Mit zehn Jahren hat er eine kleine Nikon vom Opa bekommen, mit dem Onkel ging er auf den Stuttgarter Betriebsbahnhof. Der Geruch von Schmieröl hat ihn seither in die Spur geschickt, im Archiv hat er 900.000 Fotos, sie drehen sich vor allem um die Eisenbahn. 57 seiner schwarz-weißen Arbeiten sind jetzt in Berlin zu sehen.