Aus einem Guss: Wie Sie Schlüsselanhänger, Kerzenteller und Pflanzengefäße selbst herstellen können
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Aus Beton oder Harz lassen sich dekorative Gegenstände gießen.
© Quelle: Katharina Pollak/Montage RND
Silikonformen gibt es wie Sand am Meer. Zum Backen kennt sie wohl jeder. Ob Gugelhupf- oder Muffinform, die Auswahl ist schier unendlich. Im Lebensmittelsektor gibt es solche Behältnisse aber nicht nur für Backwaren, sondern auch für Eiswürfel, Schokoladenfiguren, Pralinen und sogar für die Herstellung eigener Gummibärchen.
Die Gummiformen halten nun aber auch Einzug in die Do-it-yourself-Welt. Seifen können so zum Beispiel in nahezu jede erdenkliche Form gegossen werden. Drei weitere Ideen für Gießmassen zur Verwendung von Silikonbehältern sind Beton, Epoxidharz und Keramikgießmasse. Man kann nicht nur bei den Backutensilien schauen: Auch andere Dinge aus dem Haushalt können für interessante Objekte zweckentfremdet werden. Man braucht da nur ein bisschen Vorstellungskraft.
Schlüsselanhänger aus Epoxitharz
Wenn alles vorbereitet ist, kann das Harz mit dem Härter laut Packungsanleitung langsam zusammengemischt werden. Wichtig ist hierbei, dass man die auf der Verpackung angegebene Rührzeit einhält – auch, wenn dort vier Minuten angegeben sind. Die Buchstabenform wird erst mal so weit gefüllt, dass der Boden bedeckt ist.
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In die noch weiche Gießmasse kann man Muscheln oder Blüten drücken.
© Quelle: Katharina Pollak
Nun alles circa zwölf Stunden lang trocknen lassen. Das ist wichtig, damit die Dekoteile nicht auf den Boden durchsickern. Kleine Dinge aus dem Wochenendurlaub wie Muscheln, Sand oder Steine können dann in das Harz eingelassen werden. Aber auch Glitzer, Perlen oder Trockenblumen eignen sich hervorragend. Frische Blumen allerdings nicht, denn die eingegossenen Teile dürfen keinerlei Feuchtigkeit beinhalten.
Anschließend wird eine zweite Schicht Harz aufgebracht und die Form bis oben gefüllt. Nach einer zweiten längeren Trocknungsphase können die Figuren aus der Form genommen werden. Oben in den Buchstaben wird ein kleines Loch gebohrt und der Schlüsselanhänger daran befestigt.
Vorweg sei gesagt: Beim Arbeiten mit Epoxitharz ist viel Vorsicht geboten. Im flüssigen Zustand entstehen giftige Dämpfe, sodass man unbedingt eine Atemschutzmaske tragen muss. Die Umgebungstemperatur sollte zwischen 21 und 25 Grad Celsius betragen, da die Masse bei der Verarbeitung stark temperaturabhängig ist.
Kerzenteller aus Keramik
Für den Kerzenteller braucht man eine spezielle Form. Es gibt Formen, die extra für das Arbeiten mit Keramikgießmasse oder Beton gefertigt sind. Man könnte aber auch eine Minigugelhupfform nehmen und diese zu einem Kerzenhalter umfunktionieren.
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Dieser Halter für Kerzen ist sehr edel.
© Quelle: Katharina Pollak
Das weiße Gießpulver wird mit Wasser in einer Schüssel angerührt. Nachdem sich alle Klümpchen aufgelöst haben, schlägt man die Schüssel noch ein paar Mal auf den Tisch, damit Luftblasen aus der Flüssigkeit verschwinden. Die Form anschließend mit der flüssigen Masse befüllen und nochmals vorsichtig darauf tippen, damit auch die letzten Bläschen verschwinden.
Nach circa 30 Minuten kann der Teller aus der Form gelöst und zum Trocknen auf ein Gitter gestellt werden. Je nach Umgebungswärme kann das bis zu drei Tagen dauern. Den Teller kann man dann noch mit wasserfester Stempelfarbe verzieren.
Beim Gießen mit den verschiedenen Materialien ist es wichtig, dass man sich und seine Umgebung schützt. Der Arbeitsbereich sollte mit Zeitungspapier ausgelegt werden, eine ausreichende Belüftung des Raumes ist wichtig, und Handschuhe und Schutzbrille sind Pflicht.
Pflanzengefäß aus Beton
Nicht nur die Silikonformen aus der Küche können für die Homedeko benutzt werden. Vielleicht findet der ein oder andere noch alte Plastikeinwegbecher im Keller.
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Aus alten Plastikbechern und Beton lassen sich solche Vasen herstellen.
© Quelle: Katharina Pollak
Den Becher an der Seite etwas eindrücken, das ergibt später ein interessanteres Ergebnis. Damit dieser Knick durch den Druck des Betons nicht wieder herausgepresst wird, kann man den Knick mit Klebeband fixieren. Den Bastelbeton (vier Millimeter Korngröße) mit etwas mehr Wasser anmischen als vorgegeben, damit er wirklich gut in alle Ecken fließen kann. Den Becher nicht komplett füllen, denn zum Schluss drückt man noch ein Teelicht oben in den Beton. Diese Aluschale bildet nachher das Pflanzengefäß. Damit das Teelicht sich nicht nach oben bewegt, muss man es etwas beschweren. Alles am besten über Nacht trocknen lassen. Dann kann man den Plastikbecher einschneiden und vom Beton abziehen. Das Teelicht einfach abbrennen und die leere Schale mit einer kleinen Sukkulente bepflanzen. Weil Sukkulenten fast keine Erde brauchen, reicht ihnen die Teelichtschale aus.
Man könnte auch Kreativbeton nehmen, dessen Korngröße zwei Millimetern entspricht. Dieser ist für feinere Projekte besonders geeignet.