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Kolumne „Auf der Couch“

In der Ruhe liegt die Kraft: Warum uns Stille produktiver, gelassener und klüger macht

Stille ist entspannend.

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Stille ist Balsam für unseren stressgeplagten Körper. Doch nicht jeder kann mit Stille gut umgehen. Manchen macht sie Angst. Wenn Körper und Geist zur Ruhe kommen, kann es passieren, dass wir mit negativen Gedanken und Gefühlen konfrontiert werden. Deshalb suchen wir häufig die Ablenkung mit Musik, Podcasts, Netflix und Co.

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Wer bewusst in die Stille gehen möchte, braucht daher Mut. Mut, um sich seiner eigenen Wahrheit zu stellen. Belohnt wird er dafür unter anderem mit mehr Klarheit, Stärke, Ausgeglichenheit und einer inneren sowie äußerlichen Ruhe. Fünf gute Gründe für Stille.

1. Stille reduziert Stress: Lärm sorgt dafür, dass unser Körper verstärkt das Stresshormon Cortisol ausschüttet. Die Folgen: Das Risiko für chronische Erkrankungen, wie Bluthochdruck, Diabetes Typ zwei oder Osteoporose steigt. Außerdem kann es zu einer Gewichts­zunahme kommen. Wer sich am Tag bewusste Ruhepausen gönnt, hilft Körper und Geist dabei, sich zu entspannen. Die Akkus werden aufgeladen, der Stress wird reduziert. Wir finden wieder zu uns selbst.

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Wenige Minuten Stille, große Wirkung

2. Stille macht produktiv: Ein anhaltender Geräusch­pegel ist für unser Gehirn sehr anstrengend. Jede eingehende akustische Information will verarbeitet werden und führt langfristig zu einer mentalen Ermattung. Dabei reichen bereits wenige Minuten in absoluter Stille aus, um uns erholt und frisch zu fühlen und unsere kognitive Leistungs­fähigkeit enorm zu steigern. Regelmäßige Ruhepausen wirken somit leistungssteigernd und haben einen positiven Effekt auf unsere Produktivität.

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3. Stille fördert die Kreativität: Wenn unser Gehirn ständig mit der Verarbeitung äußerer Reize beschäftigt ist, bleibt wenig Raum für neue Gedanken oder kreative Lösungs­ansätze. Erst wenn wir uns Ruhe gönnen und unsere Gedanken einfach schweifen lassen, bilden sich in unserem Gehirn neue Verknüpfungen. Wer also gerade auf der Suche nach einer Lösung ist, sollte eben nicht die ganze Zeit krampfhaft darüber nachgrübeln, sondern sich besser einen kleinen Spaziergang gönnen. Dann kommen die guten Ideen häufig von ganz allein.

4. Stille macht klug: Wenn wir viel Lärm ausgesetzt sind, produziert unser Gehirn weniger Gehirnzellen. Wir werden vergesslich, und das Lernen fällt uns schwer. Stille hingegen lässt unser Gehirn wachsen. Wie Forschungs­ergebnisse belegen, reichen bereits zwei Stunden Stille am Tag aus, damit der Hippocampus neue Zellen ausbildet. Der Hippocampus ist Teil des limbischen Systems und vor allem an der Bildung und Aufrecht­erhaltung von Gedächtnis­inhalten und Lern­prozessen beteiligt.

Ruheoasen im Alltag

5. In die Stille finden: Wer seinem Körper etwas Ruhe gönnen möchte, muss dafür nicht gleich ins Schweige­kloster gehen. Selbst in stressigen Alltags­situationen gibt es immer wieder Möglichkeiten, sich kleine Ruheoasen zu schaffen – von der Morgen­meditation über das bewusste Mittagessen in ruhiger Umgebung bis hin zum Wandern im Wald oder in einem ruhigen Park.

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Nadine Nentwig arbeitet als Texterin, Bloggerin und Redakteurin. Ihre Erfahrungen hat sie in dem Ratgeber „Kluge Frauen scheitern anders“ verarbeitet.

In der Kolumne „Auf der Couch“ schreiben wechselnde Expertinnen und Experten zu den Themen Partnerschaft, Achtsamkeit, Karriere und Gesundheit.

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