Sorbische Ostereier: die besten Techniken zur Bemalung
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Bunte, kunstvolle Bemalungen: Dafür sind sorbische Ostereier bekannt.
© Quelle: Pixabay/Kornelia Thor
Eier bemalen gehört zu Ostern einfach dazu. Erwachsene können zusammen mit ihren Kindern ihrer Kreativität freien Lauf lassen – oder mal etwas Neues probieren. Wie wäre es beispielsweise mit sorbischen Ostereiern?
Die Sorbinnen und Sorben pflegen traditionell den Brauch, Ostereier mit kunstvollen Motiven zu verzieren. Dafür nutzen sie durchaus knifflige Techniken. Doch auch Anfängerinnen und Anfänger können mit einfacheren Varianten ihre Ostereier nach sorbischer Art verzieren. Das Tourismusportal Spreewald Info erklärt die beliebtesten Techniken auf seiner Homepage.
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Tipps zur Vorbereitung von Feder, Farbe und Muster
Grundsätzlich können weiße, braune oder sogar zuvor gefärbte Eier verwendet werden. Bei weißen Eiern sieht man jedoch die Motive am besten. Als Federn eignen sich Tauben-, Gänse oder Hühnerfedern, da diese sehr stabil sind. Taubenfedern verbrennen im Gegensatz zu Gänsefedern nicht so leicht und sind daher für diejenigen geeignet, die mit Federn die Muster auf das Ei tupfen möchten.
Die Feder sollten dabei – bis auf die Spitze – von den kleinen Federchen rechts und links neben dem Kiel befreit werden. Aus der Spitze kann man mit einer Schere oder einem Skalpell das gewünschte Muster schneiden. Möglich sind Dreiecke, Rauten, Rhomben, Pfeile, Punkte und vieles mehr.
Die Farbe kommt am besten mit warmen Wasser und Essig in die Becher. Dafür eignet sich warme Farbe besser, da kalte Farbe nicht so gut färbt. Wer ein kräftig gefärbtes Osterei haben möchte, sollte umso mehr Farbe im Wasserbad auflösen.
Anfängerfreundlich: Die einfarbige Wachstechnik
Für Anfängerinnen und Anfänger ist die Wachsmaltechnik gut geeignet. Der große Vorteil dieser einfarbigen Technik ist, dass man alle Muster und Symbole in einem Durchgang auftragen kann, ohne das Ei zwischendurch färben zu müssen. Das Ei bekommt erst am Ende ein Farbbad, wenn es bereits mit Ornamenten verziert ist. Für diese Technik braucht man folgende Materialien:
- eine große, halbierte Kartoffel oder ein Glas mit Sand
- eine Kerze und ein alter Löffel
- gekochte weiße Eier
- Bienen- oder Kerzenwachs
- Stecknadel mit Kunststoffkopf
- Holzstäbchen oder Bleistift
- eine Ostereierfarbe und ein Färbebecher
- kräftige Federn mit geschnittenen Mustern
- Zellstoff
So geht's: Die Kartoffeln mit der glatten Seite auf den Tisch stellen. Löffel um 90 Grad nach außen biegen und Stiel in die Kartoffel (oder in den Sand) stecken. Anschließend den Wachs in den Löffel geben und mit einer Kerze unter dem Löffel erhitzen. Die Stecknadel steckt man dann in das hintere Ende des Bleistiftes.
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© Quelle: RND
Nun kann das Muster aufgetragen werden: Den Stecknadelkopf in das heiße Wachs tauchen und die gewünschten Muster (beispielsweise Punkte oder Dreiecke) auf das Ei bringen. Dabei ist Vorsicht geraten, weil das Wachs auf der Schale sofort fest wird. Sprich: Wo Wachs ist, kann keine Farbe mehr aufgetragen werden. Wenn das Ei fertig verziert ist, bedeckt man es vollständig mit der vorbereiteten Farbe. Das Ei zum Trocknen auf einen Zellstoff legen. Anschließend das Ei an einer Flamme langsam drehen und das Wachs mit einem Zellstoff abwischen.
Farbenfrohe Ostereier mit der Wachsreserve- oder Batiktechnik
Die mehrfarbige Wachstechnik ist recht kompliziert und daher eher für Fortgeschrittene zu empfehlen. Denn hier werden in mehreren Durchgängen verschiedene Muster und Farben aufgetragen, indem das Ei immer wieder verziert, in Farbbädern getaucht und getrocknet wird. Bis auf eine Ausnahmen benötigt man die gleichen Materialien wie bei der einfarbigen Variante: Man braucht lediglich mehrere Ostereierfarben und Becher.
So geht's: Bis zum Verzieren genauso vorgehen, wie bei der einfarbigen Wachstechnik. Beim ersten Eintauchen muss das Ei in die hellste Farbe getaucht werden. Das Ei trocknen lassen und danach die Schale mit weiteren Mustern betupfen, bevor es in die nächst dunklere Farbe gelegt wird. Dies kann man solange wiederholen, bis die gewünschte Anzahl an Mustern und Farben erreicht ist. Sobald es fertig verziert ist, kann das Ei wie bei der einfarbigen Technik vom Wachs befreit werden.
Mit der Bossiertechnik Ostereier ganz einfach bemalen
Die einfachste Variante, Ostereier nach sorbischer Art zu verzieren, ist die Bossiertechnik. Dabei wird das Wachs in verschiedenen Farben auf das Ei getupft. Diese Technik ist besonders anfängerfreundlich, weil die Muster sofort auf der Schale bleiben und die Eier weder eingefärbt noch vom Wachs befreit werden müssen. Für die Bossiertechnik braucht man weitestgehend die gleichen Materialien wie bei der ein- und mehrfarbigen Wachstechnik. Jedoch werden mehrere alte Löffel und Buntwachsstifte mit Bienenwachs benötigt, dafür aber keine Ostereierfarbe.
So geht‘s: Löffel kurz hinter dem Mundstück nach außen biegen – sie dienen als Schale für das Wachs. Anschließend steckt man sie in das Sandglas oder in je eine halbe Kartoffel (mit der glatten Seite auf den Tisch stellen). Stecknadel in das hintere Ende des Bleistiftes stecken und damit Muster auf das Ei tupfen.
Sorbische Eier für Fortgeschrittene: Die Kratztechnik
Für die Kratztechnik ist Geduld und Geschick gefragt. Die Muster werden bei dieser Variante in das bereits gefärbte Ei gekratzt. Das kann allerdings satte vier bis fünf Stunden dauern. Dafür braucht man:
- gekochte oder ausgeblasene Eier
- Farbbecher
- Kräftige Farbe (beispielsweise Stoff-, Batik- oder Textilfarbe für 90 Grad)
- Spitzes Messer (oder Cuttermesser, Dreikantfeile, Skalpell, Gravierstift)
- Serviette zum Halten
- Speck oder Öl
- Bleistift
So geht's: Eier zunächst in Farbe tauchen und anschließend trocknen lassen. Mit einem Bleistift dünne Hilfslinien für die Muster zeichnen. Nun die gewünschten Motive vorsichtig ins Ei kratzen. Das Ei dabei mit einer Serviette halten. Zum Schluss das Ei mit Speck oder Öl einreiben, damit es glänzt.
RND/bk