Frisches Gemüse: So startete der Mieter-Acker der WBG in Brandenburg an der Havel
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Esther Drescher und Antje Marx (rechts) pflanzen Petersilie und Schnittlauch.
© Quelle: André Großmann
Brandenburg/H. Frisches Gemüse verbessert für Esther Drescher die Welt und deshalb handelt die Seniorin. Sie pflanzt beim ersten Nachbarschaftsacker der Wohnungsbaugenossenschaft WBG auf dem Innenhof der Thüringer Straße 98-102 Tomaten, Kopfsalat, Kohlrabi und Kartoffeln.
Brandenburger pflanzen beim Mieter-Acker in der Thüringer Straße auf 150 Quadratmetern Obst und Gemüse an
Helfer vom Berliner Projekt Ackerpause, Mitarbeiter der WBG und Anwohner arbeiten auf einer 150 Quadratmeter großen Fläche zusammen, später sollen Mieter das Areal selbst bewirtschaften.
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„Auf diesem Acker sehe ich, wie neues Gemüse entsteht. Ich erschaffe etwas Neues, kann aktiv mitwirken und habe Spaß. Es ist doch schöner, bald regionale und nachhaltige Lebensmittel auf dem Teller zu haben, als sie im Supermarkt zu kaufen. Dort stammt das Obst und Gemüse oftmals vom anderen Ende der Welt und ist mit Chemie belastet“, sagt Drescher der MAZ.
Noch schauen die ersten Blätter aus dem Boden, doch in den nächsten zwei bis drei Wochen können Mieter schon den ersten Kopfsalat probieren. „Wir können jetzt sehr viel auf diesen Acker bringen. Weil die Böden so trocken sind, brauchen wir aber sehr viel Wasser, das wird die größte Herausforderung“, sagt Betreuer Romain Elleboudt von Ackerpause.
Während Anwohner jetzt Erbsen, Bohne und Salate ernten, folgt im September die sogenannte Emmalie. Die Kartoffel des Jahres 2018 ist bekannt für ihren feinwürzigen, aromatischen Geschmack und Esther Drescher ist gespannt, was sie erwartet.
Das Interesse der Brandenburger am Nachbarschaftsacker ist noch gering
Die Seniorin und Mercedes Wesoly von der WBG wollen mit dem Projekt die Gartenarbeit und das Miteinander in der Nachbarschaft fördern. Zum Start sind aber nur zwei Brandenburger erschienen. Jüngere Mieter hat die WBG zwar angeschrieben, doch der Erfolg blieb aus.
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Mercedes Wesoly betreut das Projekt Nachbarschaftsacker bei der WBG.
© Quelle: André Großmann
„Es wäre schon, wenn auch andere Brandenburger das Projekt erleben. Vielleicht braucht es ja ein bisschen Zeit und das Interesse wächst, wenn die ersten Erfolge sichtbar sein“, sagt Esther Drescher.
Rentner Horst Töpfer lässt sich davon nicht aufhalten, er hilft direkt beim Start und ist extra mit dem Rad aus Hohenstücken gekommen, um seinen Beitrag zu leisten. Langfristig will die WBG auch in anderen Brandenburger Stadtteilen Flächen zum Ackern finden.
Der nächste Ackertag für die Nachbarschaft in der Thüringer Straße soll im Juni, ein Erntefest im September starten. Informationen und Anmeldungen telefonisch unter 03381 356 135.
Von André Großmann