MAZ-Kolumnist Stephan Boden ist aus dem Urlaub zurückgekehrt. Und hat sich etwas vorgenommen: weniger Internet, mehr Natur.
Brandenburg/H. Der Alltag hat uns wieder. Drei Wochen Urlaub mit nahezu digitalem Detox und keinerlei Jobs hat nach drei Jahren ganz ohne Auszeiten mal wieder so richtig gut getan. Ich habe auf unserer Tour entlang der Ostseeküste überhaupt keine Nachrichten gelesen und mich nur über solche Dinge wie Wetter, Wassertemperaturen und Restaurants in der Nähe informiert. Ergebnis: Bereits einige wenige Tage, nachdem wir die Grenze zu Dänemark passiert hatten, wusste niemand von uns, welcher Wochentag ist, auch weil bei unseren nördlichen Nachbarn am Sonntag keine Läden schließen und einem dann die Anhaltspunkte fehlen, die Tage zu schätzen. Wochentage vergessen - genau das war unser Ziel.
Zurück in Brandenburg folgte dann gleich ein Blick in die Nachrichten der Stadt - alles wie immer. Betrunkene Auto- und Radfahrer, neue Baustellen, eine absichtlich überflutete Kita, Stau bis Wust, irgendwelche Corona-Leugner, die vor Gericht stehen. Nach 2300 Kilometern entlang der Ostseeküste und sehr vielen Eindrücken werden all diese Dinge so unglaublich klein und irgendwie auch unwichtig. Ich bemerke auch sofort beim Lesen dieser Meldungen, dass mich das weder großartig berührt, noch aufregt sondern eher schmunzeln lässt: Ach Branne, du bist wie immer. Irgendwie nicht viel los, aber häufig viel Trara um Kleinigkeiten.