Ausstellung zeigt Bilder von Menschen mit Behinderungen
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Marcus Braun, Max Sauerland und Christian Gleitsmann (von links) haben die Fotoausstellung auf den Neustädtischen Markt gebracht.
© Quelle: André Großmann
Brandenburg/H. Die Fotoausstellung „Mensch-Arbeit-Handicap“ läuft auf dem Neustädtischen Markt. Besucher sehen über 30 Bilder aus dem Alltag von Menschen mit Behinderung und erfahren, was Menschen wie Josy passiert ist.
Im Alter von zwei Jahren erlitt das Mädchen bei einem Unfall in ihrer Heimat Ruanda schwere Verletzungen. Zunächst wollten die Eltern das bewusstlose Kind sterben lassen. Ihre Nachbarin hatte aber etwas dagegen und erreichte, dass Josy ins Krankenhaus gebracht wird.
Fotoausstellung auf dem Neustädtischen Markt zeigt Bilder aus dem Alltag von Menschen mit Behinderung
Weil die medizinische Versorgung in Ruanda schlecht war, mussten Ärzte ihren linken Unterarm und beide Unterschenkel amputieren. Josy wurde zum Betteln am Markt gezwungen. Erst als sie die Polizei an einen Ort für Straßenkinder bringt, bessert sich ihr Leben, weil sie eine Kinderärztin kennenlernt. Doch weil ihr Sohn Nikolai Mut hatte und das Mädchen adoptierte, änderte sich ihr Leben.
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Josy zog nach Österreich, erhielt neue Prothesen, lernte Deutsch, nahm Trompetenunterricht und gewann sogar den Wettbewerb „Prima la Musica“. Sie lernte Schwimmen, Reiten, Radfahren und Eislaufen. Schicksale wie dieses beeindrucken die Brandenburger Ralf und Bärbel Nethe. Sie fuhren mit dem Bus aus Brandenburg-Nord zum Neustädtischen Markt und fragten sich, was dort auf einmal steht.
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Die Fotoausstellung „Mensch- Arbeit- Handicap“ zeigt Bilder aus dem Leben von Menschen mit Behinderung.
© Quelle: André Großmann
„Diese Bilder machen Mut, weil sie zeigen, dass Menschen mit Handicap mitten im Berufsleben stehen und für andere da sein können. Wir werden hier noch öfter halten und die Fotos ansehen“, sagt Bärbel Nethe. Sie lächelt, als sie Bilder von Mitglieder der Gruppe „Hora“ sieht, dem einzigen Schweizer Theaterensemble, in dem Menschen mit geistiger Behinderung spielen.
Vor dem Start der Fotoausstellung gab es Probleme mit dem Ordnungsamt in Brandenburg an der Havel
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) plant die Ausstellung.Die Werke wurden bei einem Fotowettbewerb ausgewählt, der in der Pandemie stattfand. Seit Herbst 2022 tourt die Wanderausstellung durch Deutschland. Christian Gleitsmann, Max Sauerland und Marcus Braun bauen die Ausstellung auf.
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Bärbel und Ralf Nethe betrachten Bilder der neuen Fotoausstellung auf dem Neustädtischen Markt.
© Quelle: André Großmann
„Ich habe Respekt vor den Menschen auf diesen Bildern. Es ist toll, wenn sie anderen neuen Mut machen. Jeder von uns kann durch einen Unfall ein Handicap haben, aber dann ist das Leben nicht vorbei“, sagt Marcus Braun. Ihn beeindruckt vor allem die Geschichte von Thomas Kapapa, der im Uniklinikum Ulm als Neurochirurg arbeitet, obwohl er seit Geburt an querschnittsgelähmt ist. Thomas Kapapa operiert, übernimmt komplizierte Eingriffe am Gehirn und ist Oberarzt.
Die Ausstellung zieht Zuschauer an, wäre aber fast nicht gestartet, weil Mitarbeiter des Brandenburger Ordnungsamtes nichts davon wussten. „Sie meinten, wir können nicht weiter aufbauen, weil das nicht genehmigt sei. Dann folgten Telefonate und die Sache hat sich geklärt“, sagt Christian Gleitsmann und legt ein Bild auf eine Metallplatte.
Die Fotoausstellung „Mensch- Arbeit- Handicap“ ist bis Dienstag, 4. April, auf dem Neustädtischen Markt zu sehen. Die Installationen sind jeweils bis 22 Uhr beleuchtet.