Geschichtenwerkstatt in der Johanniskirche ist gestartet
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Geballte Storytelling-Kompetenz: die Erzählerinnen und Erzähler der Geschichtenwerkstatt in Brandenburg an der Havel.
© Quelle: Moritz Jacobi
Brandenburg/H. Einen Stop-Motion-Film erstellen, Knetfiguren formen, in Ganzkörperanzüge schlüpfen und Minecraft oder Lego spielen – das sind nur einige der Ausdrucksformen, in denen sich die Teilnehmenden der Mittwoch gestarteten Geschichtenwerkstatt ausprobieren können.
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An einer der Stationen können mittels Tablet und Papierfiguren kleine Stop-Motion-Filme erstellt werden.
© Quelle: Moritz Jacobi
Bis zum 10. Juni können Menschen jeden Alters dort biblischen Geschichten nachspüren und sich kreativ, ergebnisoffen und auf vielfältige Weise mit dem Erzählstoff auseinandersetzen. „Wir haben bereits zahlreiche Anmeldungen von ganz unterschiedlichen Gruppen“, sagt Organisatorin Karin Schierstedt. „Das sind Schulklassen und Sozialarbeiter, Gemeindekirchenräte und Konfirmanden, aber auch eine Theatergruppe und ein Frauenkreis.“
Festes Ablaufschema eines Besuchs
In Blöcken à drei Stunden durchlaufen die Besucherinnen und Besucher die Geschichtenwerkstatt nach einem festen Schema. Nach einer Begrüßung und Einführung in die 14 unterschiedlichen Werkstationen begibt sich die Gruppe geschlossen in das mitten im Kirchenschiff errichtete Erzählzelt. Dort trägt eine professionelle Erzählerin eine biblische Geschichte vor, die als Gestaltungsimpuls und gemeinsame inhaltliche Grundlage für die kreative Arbeit dient.
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Ein Zelt in der Johanniskirche: Hier wird die biblische Geschichte erzählt, mit der die Zuhörer anschließend an die Kreativstationen gehen.
© Quelle: Moritz Jacobi
Anschließend bekommen die Besucher die Gelegenheit, mit dem Erzählstoff individuell und gestalterisch aktiv zu werden. Gemeinsam in der Gruppe werden die kreativen Resultate anschließend betrachtet, beschrieben und mit Assoziationen versehen. „Dabei geht es nicht um eine Bewertung, sondern darum, sich einzulassen auf die erzählte Geschichte und die Art und Weise, wie die anderen Teilnehmer ihr Ausdruck verleihen“, betont Karin Schierstedt.
Ehrenamtliche Helferinnen mit pädagogischem Background
Damit alles rund läuft, kümmern sich rund 20 freiwillige Helferinnen und Helfer vor Ort um die Betreuung und Moderation der einzelnen Sessions. Der Evangelische Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg arbeitet zum ersten Mal mit dem interaktiven Format. In Berlin und Potsdam hat es sich bereits bewährt. „Ursprünglich stammt die Idee aus Rostock, wo wir auch die Ausstattung ausleihen und eine Multiplikatorenschulung erhalten haben“, erläutert Sabine Gallien vom Café Contact.
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Unvoreingenommen und ergebnisoffen betrachtet die Gruppe jedes einzelne kreative Resultat an den Stationen. Am Ende kann der Künstler oder die Künstlerin dazu etwas sagen und erhält in jedem Fall Applaus.
© Quelle: Moritz Jacobi
Das Jugendhaus fungiert als Koordinationsstelle für Anmeldungen und die gesamte Organisation. „Wir sind der Stadt Brandenburg sehr dankbar dafür, dass sie uns für die Geschichtenwerkstatt die Johanniskirche zur Verfügung stellt“, sagt die Sozialpädagogin. Sabine Gallien und das Team des „cafe contact“ sind nicht die einzigen Helfer aus dem kirchlichen Wirkungskreis.
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Auch Marianne Kosbab, Gemeindepädagogin am Dom, ist von dem Konzept begeistert. Im Rahmen ihrer Ausbildung hat sie die anerkannte Zusatzqualifikation zur Erzählerin biblischer Geschichten erworben und freut sich, auch Erwachsene und nicht-konfessionelle Menschen einmal daran teilhaben zu lassen. „Normalerweise arbeite ich mit Christenlehre-Kindern der ersten und zweiten Klassen.“
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Geballte Storytelling-Kompetenz: die Erzählerinnen und Erzähler der Geschichtenwerkstatt in Brandenburg an der Havel.
© Quelle: Moritz Jacobi
Krankenhaus-Seelsorgerin Sabine Kamp ist im Hauptberuf vor allem in der Caritas-Klinik Sankt Marien tätig. Dass die Katholikin ehrenamtlich in der evangelisch organisierten Erzählwerkstatt unterstützt, liegt vor allem am Format des Erzählens: „Was mich am meisten angesprochen hat, ist das Erzählen biblischer Geschichten auf eine Weise, dass sie nicht in Vergessenheit geraten“, sagt sie der MAZ. „In der Auseinandersetzung damit können Menschen erfahren, dass diese Geschichten etwas mit unserem Leben zu tun haben.“
Anmeldung und freie Termine
Die Teilnahme erfolgt ausschließlich gruppenweise (max. 30 Personen) in geschlossener Gesellschaft. Das Mindestalter beträgt fünf Jahre. Eine Voranmeldung und Terminbuchung ist zwingend erforderlich: entweder über die Website des Café Contact oder bei Karin Schierstedt, Kontakt: 01512 2079176, karin.schierstedt@gemeinsam.ekbo.de. Für Einzelpersonen und Kleingruppen ist die Teilnahme in offenen Gruppen an folgenden Terminen möglich: 19./25.5. und 3.6. jeweils 18–21 Uhr sowie 4.6. von 14–17 Uhr. Für Familien am 20./27.5. und 1./6.6. jeweils 14–17 Uhr. Die Teilnahmegebühr beträgt zwei Euro pro Person.
Abschlussgottesdienst
Am 11. Juni findet um 17 Uhr ein Abschlussgottesdienst unter Leitung von Anja Puppe und Bettina Radcke statt. Anders als für die Geschichtenwerkstatt (s. Infobox) ist hierfür keine Anmeldung erforderlich.
Von Moritz Jacobi