Im Check: Die öffentlichen Toiletten in Brandenburg an der Havel
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Wie ist es um die öffentlichen Toiletten in Brandenburg an der Havel bestellt? Die MAZ hat da mal ein wenig genauer hingeschaut.
© Quelle: Heinrich Jakunin
Brandenburg/H. Wo muss man hin, wenn man muss? Diese Frage stellt man sich häufig erst, wenn die Blase schon ordentlich drückt. Die Stadt betreibt zehn öffentliche Toiletten, davon wurden alle außer der Toilette am Tschirchdamm einem Toilettencheck unterzogen.
Zusätzlich zu denen gibt es aber noch eine Reihe privater Toiletten im Brandenburger Stadtgebiet. Die städtischen Klos sind in der Regel rund um die Uhr offen, bei den privaten variieren die Öffnungszeiten. Eine Bestandsaufnahme der stillen Örtchen in Brandenburg an der Havel.
Öffentliches WC in der Ziegelstraße in Brandenburg an der Havel
Die erste Station der Klobesichtigung führt an die Ziegelstraße. Neben einem Parkplatz steht hier ein braun-rotes Häuschen mit Gitterdach. Zugang dazu verschafft man sich per Tastendruck an der Bedienkonsole neben der Metalltür. Und das Ganze sogar kostenfrei. Schnell entriegelt sich die Tür und man steht im Innenraum des stillen Örtchen.
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Pissoir, Kloschüssel und Waschbecken gehören zur Standardausstattung der meisten öffentlichen Klos in Brandenburg.
© Quelle: Heinrich Jakunin
Links ist ein Pissoir an der Wand, geradezu eine Kloschüssel samt Plastikbrille und den entsprechenden Griffen für Menschen mit Behinderung, rechts ist das Waschbecken mit drei Bedienelementen für Wasser, Trockner und Seife.
Ein Toilettenhäuschen der selben Bauart und Ausstattung steht am Heinrich-Heine-Ufer. Dieses ist ebenso wie das Klo in der Ziegelstraße gratis zu benutzen.
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Die Toilette macht einen sauberen Eindruck und sowohl Waschbecken, als auch Klospülung funktionieren einwandfrei. Einzig der Seifenspender gibt leider nicht die per Knopfdruck geforderte Seifenmenge frei – ein Makel, der bei einigen der Brandenburger Klohäusern ins Auge fiel.
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Gut ausgeschildert: Die Toilette am Altstädtischen Markt
© Quelle: Heinrich Jakunin
Weiter geht es zur öffentlichen Toilette am Altstädtischen Markt 9. Die ist von außen nicht sofort als solche zu erkennen, jedoch weisen einem Informationsschilder den Weg. Geht man zwischen dem Inspektorenhaus und der Fouqué-Bibliothek eine kleine Gasse entlang, steht man vor zwei weißen Türen.
Diese öffentlichen Toiletten gibt es in Brandenburg an der Havel
Öffentliche Toiletten der Stadt (eigentlich rund um die Uhr geöffnet): Jacobstraße am Steintorturm Nicolaiplatz neben Parkplatz und Gedenkstätte Hauptbahnhof zwischen Gleis und Taxistand Neustädtische Heidestraße neben dem Paulikloster Lilli-Friesicke-Straße zwischen Ärztehaus und Sportplatz Heinrich-Heine-Ufer neben dem großen Spielplatz Ziegelstraße am Parkplatz Altstädtischer Markt 9 hinter dem Inspektorenhaus Frei zugängliche private Toiletten (Öffnungszeiten variieren): Auf dem Marienberg neben dem großen Spielplatz Am Packhof neben dem Bürohaus der Stadtwerke Technische Hochschule in der Mensa Hauptfriedhof in der Sophienstraße 52 in der Trauerhalle Außenstelle Kreisverwaltung Potsdam-Mittelmark, Potsdamer Str. 18, Haus 4, 2. OG (Lift), offen während den Geschäftszeiten der Verwaltung Wobra-Verwaltung, Hauptstraße 32, offen während der Geschäftszeiten der Wobra Gesundheitszentrum am Hauptbahnhof, Johann-Carl-Sybel-Straße 1, offen während der Geschäftszeiten
Ein Druck auf den Türöffner genügt und die Toilette öffnet ganz automatisch ihre Pforte. Das Klo hat zwar kein Pissoir, ist aber in makellosem Zustand und auch für Behinderte geeignet. Ein weiteres Plus: Hier kann man sein Geschäft in muckeliger Wärme verrichten, denn der Raum ist beheizt.
Toilette am Johanniskirchplatz in Brandenburg an Havel
Richtung Havel führt der Klorundgang zur Toilette am Johanniskirchplatz. Sie befindet sich in dem Neubau am Gotischen Haus, in dem die Kulturverwaltung sitzt, und ist dank der Beschilderung schnell zu finden.
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Die Toilette am Johanniskirchplatz wurde mit Graffiti beschmiert.
© Quelle: Heinrich Jakunin
Auch hier ist der Klogang gratis und die Ausstattung behindertengerecht. Allerdings fallen hier die doch recht zahlreichen Schmierereien an den Wänden auf. Sonst macht die Toilette einen passablen Eindruck in Sachen Sauberkeit.
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Leider verschlossen: Bei Klohäuschen am Nicolaiplatz kann man zur Zeit nur die linke Tür zu den Pissoirs öffnen.
© Quelle: Heinrich Jakunin
Wem gerade am Nicolaiplatz die Blase drückt, der findet neben der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde ein weiteres Klohäuschen. Es ist lin zwei Räume aufgeteilt: links ein Raum mit Pissoirs, rechts einer mit Kloschüssel. Die Klohäuschen am Hauptbahnhof, am Paulikloster und in der Lili-Friesicke-Straße gehören der selben Baureihe an.
Leider nur Pissoirs am Nicolaiplatz zugänglich
Der Pissoirraum macht einen passablen Eindruck. Der Raum mit Kloschüssel jedoch war zum Zeitpunkt der Besichtigung verschlossen. Unangenehm fallen auch die Schmierereien an den Außenwänden auf und der düstere Charakter der Farbgebung im Inneren dieser Art von Klohäusern.
Wer sich tagsüber an der Hauptstraße befindet, kann auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wobra um Zugang zu deren Toiletten bitten. Im Hinterhof befindet sich sogar eine Behindertentoilette, die mit einem sogenannten Euroschlüssel für Behinderte geöffnet werden kann. Wer den nicht hat, kann an der Rezeption der Wobra danach fragen.
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Dieses Toilettenhäuschen in der Jacobstraße ist ein beliebter Zufluchtsort bei eisigen Temperaturen.
© Quelle: André Großmann
Die Schlusslichter im Toilettentest bilden die Toiletten am Steintorturm und am Hauptbahnhof. Wie die MAZ berichtete, ist die beheizte Toilette am Steintorturm besonders beliebt bei Obdachlosen. Dementsprechend sieht sie aus und müffelt unangenehm: Am Boden liegen Scherben von Schnapsflaschen und es riecht nach Kuhstall.
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Leider verschmutzt: Der Innenraum der öffentliche Toilette am Steintorturm.
© Quelle: Heinrich Jakunin
Auch die Toilette am Hauptbahnhof lädt nicht gerade zum Verweilen ein. Sie ist dunkel, schmutzig und mit Graffiti übersäht. Auch wer nur schnell mal pinkeln möchte, muss ein 50-Cent-Stückj in den Türautomaten stecken. Sie ist eine der wenigen Bezahltoiletten im Brandenburger Stadtgebiet.
Die Toilette im Bahnhofsgebäude ist leider keine Alternative, die ist nämlich schon seit geraumer Zeit verschlossen. Man wird auf das Toilettenhäuschen am Bahnsteig verwiesen.
Brandenburger Toiletten sind sauber, gratis und barrierefrei
Trotz ein paar Ausreißern hält die Stadt Brandenburg ihre Toiletten erstaunlich gut in Schuss. Laut Stadtverwaltung werden die Toiletten zwei mal täglich gereinigt. Zumindest im inneren Stadtgebiet muss man nicht lange suchen, um seine Notdurft zu verrichten.
Zum größten Teil sind die Klos barrierefrei, umsonst und sauber. Zum Zeitpunkt der Besichtigung war in jeder Toilette auch Klopapier vorhanden. Bei den Seifenbeständen kann die Stadt nachbessern.