Arbeitslosenquote in Brandenburg an der Havel im Mai gesunken
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/BSVYVECPMRAA5BKW3TULMW7GUA.jpg)
Michael Glaser und Bianca Naue analysieren den Arbeitsmarkt in Brandenburg an der Havel.
© Quelle: André Großmann
Brandenburg/H. Die Arbeitslosenquote ist in Brandenburg an der Havel im Mai von 9,0 auf 8,7 Prozent gesunken. Insgesamt waren 3264 Menschen ohne Arbeit, das sind 12 weniger als im April und 367 mehr als im Vorjahresmonat.
Jobcenter-Chef Michael Glaser spricht von einer „Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt“. Die Lage verbessert sich, weil die Saison in Land-, Forst-, Gartenbauberufen und der Gastronomie anläuft und dadurch wieder mehr Arbeitskräfte einen neuen Job haben.
Brandenburger Jobcenter-Chef sieht keine Entspannung
Dennoch sieht Michael Glaser keine dauerhafte Entspannung. „Tendenziell wird sich der Arbeits- und Fachkräftebedarf in nächster Zeit eher weiter verschärfen, weil wir den Bedarf nicht abdecken können“, sagt er der MAZ.
Freie Jobs gibt es vor allem im metallverarbeitenden Gewerbe, in Gesundheits- und Verwaltungsberufen sowie im Einzelhandel. Im Mai waren 960 freie Arbeitsstellen gemeldet, 25 weniger als im April, aber 27 mehr als im Vorjahresmonat.
Ein weiterer Trend In Brandenburg an der Havel gab es im Mai wieder drei Prozent mehr Langzeitarbeitslose als im Vorjahresmonat. Auch die Zahl der arbeitslosen Frauen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 23,8 Prozent auf 1050.
Lesen Sie auch
- Arbeitslosenquote in Brandenburg an der Havel im April leicht gesunken
- Arbeitslosenquote in Brandenburg an der Havel im März leicht gestiegen
Dieser Trend ist laut Michael Glaser vorrangig auf ukrainische Flüchtlinge zurückzuführen, die nicht ausreichend für den Arbeitsmarkt qualifiziert sind, da ihre Sprachkurse noch nicht abgeschlossen sind.
Wieder mehr Brandenburger Jugendliche arbeitslos
Kritisch sehen Michael Glaser und Bianca Naue, die Geschäftsstellenleiterin der Brandenburger Arbeitsagentur vor allem einen Trend. So stellt das Duo fest, dass wieder mehr Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahre arbeitslos sind.
„Im Mai spüren wir eine Phase des Übergangs. Bei den Jugendlichen ist die Schule oder die Ausbildung vorbei, sie haben noch nichts Neues oder sie wissen noch nicht, was sie machen wollen und die Motivation fehlt“, sagt Glaser.
Lesen Sie auch
- Fachkräftemangel und Energiekrise: Gastronomen mit kreativen Ideen
- Prognose für Brandenburg: In diesen Bereichen fehlen 2030 die meisten Mitarbeiter
Momentan sind 212 Jugendliche in Brandenburg an der Havel arbeitslos, so viele wie seit August 2022 nicht mehr. Von insgesamt 416 Ausbildungsplätzen sind noch 264, also über 60 Prozent unbesetzt.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/OXC7BV4ICVDQPKMCRIGQXTHFYI.jpg)
Bennet Ulrich hat seine Ausbildung zum Metallbauer bestanden.
© Quelle: André Großmann
Brandenburger Jugendliche finden vor allem als Industriemechaniker, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, als Kfz-Mechatroniker und als Verwaltungsfachangestellte Ausbildungsplätze. Bianca Naue weiß, dass es viele Jugendliche gibt, die nach der Schule überhaupt nicht wissen, wo sie mal arbeiten wollen.
„Wir merken, dass viele junge Menschen noch auf der Suche sind. Wenn sie Unterstützung brauchen, bieten wir Beratung und Hilfe an. Die Situation ist komfortabel, es gibt noch viele Plätze“, sagt Naue. Sie erinnert, dass die Chancen gut stehen, weil es sogar Unternehmen gebe, bei denen noch nicht mal Bewerbungen eingegangen seien.
MAZ