Brücken in Brandenburg an der Havel im Wandel der Zeit

Aufgrund der vielen Brücken und Wasserläufe trägt Brandenburg nicht zu Unrecht den inoffiziellen Titel „Havel-Venedig“. Fast alle Brücken haben sich verändert.

15.07.2020, 11:23 Uhr

Brandenburg/H. Vor rund 100 Jahren waren die Brücken in Brandenburg an der Havel echte Hindernisse: Entweder mussten die Schiffe auf der Havel oder dem Stadtkanal warten oder die Straßenbahnen, Fuhrwerke und Fußgänger standen still. Solange die Schifffahrt auf der Havel und dem Stadtkanal mitten durch die Stadt Brandenburg ging, waren die Querungen Klappbrücken. Damit war es erst vorbei, als 1910 der Silokanal eröffnet worden ist. Seither ziehen die großen Schiffe Schubverbände zwischen Hamburg, Hannover und Berlin nördlich an der Innenstadt vorbei.

Brandenburger Brücken im Wandel der Zeit

Die Steintorbrücke gehört zu den ältesten Querungen der Stadt Brandenburg. Die erste Brücke im Verlauf der alten Heerstraße Brandenburg–Magdeburg war eine hölzerne Zugbrücke. Sie führte über den Befestigungsgraben der Neustadt. Zwischen der Brücke und der Brandenburger Niederhavel befand sich seit 1548 die Kesselschleuse, die bis 1920 den Schiffen das Überwinden des Brandenburger Mühlenstaus ermöglichte. 1926 entstand eine neue kleine Kammerschleuse, die Sport- oder auch Stadtschleuse. Im Jahre 1910 wurde die bis dahin hölzerne Brücke verstärkt, damit sie für den zweigleisigen elektrischen Straßenbahnbetrieb genutzt werden konnte. Oberhalb der Steintorbrücke entstand zeitgleich eine Fußgängerbrücke. Da die Brücke dem Straßenverkehr nicht mehr gewachsen war, wurde 1925 eine massive Bogenbrücke in Betonbauweise mit Natursteinverblendung errichtet. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Brücke gesprengt und im Jahre 1946 in alter Form wiederhergestellt. Ansichtskarte um 1905, neues Foto vom Juli 2020

18 Bilder

Die Stadt Brandenburg ist auf mehreren Havelinseln gebaut worden. Entsprechend oft müssen die Brandenburger Wasserläufe überqueren – und zwar seit Hunderten von Jahren.

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