Frühe Wimmelbilder: Sechs Neuzugänge im Bestand des Brandenburger Stadtmuseums erzählen viel über das Leben und die Menschen in der Stadt vor fast 200 Jahren.
Brandenburg/H.Bislang konnte sich jeder Betrachter seinen eigenen Reim auf die beiden Figuren an der Försterbrücke neben der Jacobskapelle machen. Eine Frau mit einem Holzbündel auf dem Rücken spricht mit einem Förster. Beide gestikulieren. Jetzt wissen wir: Die Frau hat verbotenerweise Holz im Wald gesammelt, der Förster zählt sie dafür an. 1836 entstand das Gemälde mit dieser Szene. Fast 200 Jahre später fügt sich die Geschichte zusammen, jetzt verstehen wir sie – dank einer Schenkung der Fielmann AG.
Das Unternehmen des deutschen Brillenkönigs fördert Kunst, Kultur und Heimatforschung. 2020 entdeckte Jürgen Ostwald bei einer Auktion Gemälde, die für die Stadt Brandenburg interessant sein könnten. Ostwald, Kunsthistoriker der Fielmann AG, scannt seit Jahrzehnten den Kunstmarkt, zieht immer wieder Perlen heraus und sorgt dafür, dass die Bilder und anderen Objekte bundesweit dorthin kommen, wo sie hingehören.